Auf die Schnelle

Kurznachrichten

Kurz und knackig

Kleine Meldungen mit Relevanz fielen bisher oft unter den Redaktionstisch. Hier finden sie eine Heimat.

Deutscher Tierschutzbund und die Straßenkatzen

Deut­scher Tier­schutz­bund – er setzt setzt sich po­li­tisch, fach­lich und durch Pro­jek­te für den Schutz von Tie­ren in Deutsch­land ein. Er wirbt auch sehr in­ten­siv um Spen­den für Stra­ßen­kat­zen und bringt da­für de­ren Leid  in die Öf­fent­lich­keit. Mehr Bür­ger schau­en hin und wol­len den Tie­ren hel­fen, nicht nur mit Spen­den, son­dern auch ak­tiv. Im­mer mehr Stra­ßen­kat­zen wer­den den Tier­schutz­ver­ei­nen ge­mel­det. Tier­schüt­zen­de sind am Limit.
Gleich­zei­tig leh­nen je­doch Tier­hei­me – auch sol­che, die Mit­glied im Deut­schen Tier­schutz­bund sind – die Auf­nah­me von Stra­ßen­kat­zen als Fund­kat­zen ab. Be­grün­dung: Stra­ßen­kat­zen sei­en „her­ren­los“ und da­mit sei man nicht zuständig.

Auch Fin­de­fix, das Haus­tier­re­gis­ter des Deut­schen Tier­schutz­bun­des, kom­mu­ni­ziert die­se Auf­fas­sung. Da­mit wird die Kos­ten­last nicht nur auf die Mit­glieds­ver­ei­ne des Tier­schutz­bun­des, son­dern auf vie­le an­de­ren Deutscher Tierschutzbund, Findefix und die StraßenkatzenTier­schutz­ver­ei­ne ver­la­gert, die sich mit Fo­kus um ob­hut­los Kat­zen kümmern.

Das steht bei Findefix zu lesen

Deutscher Tierschutzbund, Findefix und die StraßenkatzenTier­arzt­kos­ten für Stra­ßen­kat­zen sol­len da­mit Bür­ger oder Tier­schutz­ver­ei­ne tragen:

„Frei le­ben­de, nicht zah­me Kat­zen, also jene, die noch nie bei Men­schen ge­lebt ha­ben, sind her­ren­los. Sie kön­nen kei­ne Fund­tie­re sein, auch nicht, wenn sie ver­letzt oder krank auf­ge­fun­den wer­den. Die Kos­ten wer­den in der Re­gel nicht von der Ge­mein­de oder der Ve­te­ri­när­be­hör­de über­nom­men. Ha­ben Sie selbst kei­ne Mög­lich­keit, die Arzt­kos­ten der Stra­ßen­kat­ze zu über­neh­men, kon­tak­tie­ren Sie bit­te den ört­li­chen Tier­schutz­verein, um ge­mein­sam eine Lö­sung zu fin­den.“

Un­se­re Bit­te an Fin­de­fix, den Text an die ak­tu­el­le Ge­set­zes­la­ge im Sin­ne des Tier­schut­zes an­zu­pas­sen, wur­de mit der Be­grün­dung ab­ge­lehnt, man müs­se sol­che Tie­re ja im Sin­ne des Fund­rechts sechs Mo­na­te ver­wah­ren. Dass die vie­len men­schen­be­zo­ge­nen Fund­kat­zen, de­ren Hal­ter auch nicht er­mit­telt wer­den kön­nen, schon vor Ab­lauf die­ser Frist er­folg­reich ver­mit­telt wer­den, scheint bei den Ju­ris­ten des Deut­schen Tier­schutz­bun­des noch nicht an­ge­kom­men zu sein.

Brief des Bündnis Katzenschutz Bayern an den Deutschen Tierschutzbund

Das Bünd­nis Kat­zen­schutz Bay­ern hat sich nun mit ei­nem Brief an den Deut­schen Tier­schutz­bund ge­wandt und eine Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­ge­for­dert, die der ak­tu­el­len Rechts­la­ge im Sin­ne des Tier­schut­zes ent­spricht. Den Brief dür­fen wir hier zum Down­load be­reit­sge­stel­len: Fund­kat­zen – Kos­ten­tra­gung durch Kommunen

 

Katzenschutz in Leipzig

Leip­zig: der Stadt­rat soll über mehr Kat­zen­schutz ent­schei­den. Sa­bi­ne Mahl­ow, ju­ris­tisch aus­ge­bil­de­te Tier­schüt­ze­rin, wen­det sich an die Stadtvertretung:

„Frei­staat Sach­sen und ins­be­son­de­re Leip­zig ha­ben die Auf­merk­sam­keit von Tier­schüt­zern im ge­sam­ten Bun­des­ge­biet er­langt. Zum ei­nen, weil hier ein ent­ge­gen­ge­setz­ter Weg zum rest­li­chen Bun­des­ge­biet ge­gan­gen wur­de und seit vie­len Jah­ren ein um­fang­rei­ches Kas­tra­ti­ons­pro­gramm be­trie­ben wird, ohne die­sem flan­kie­rend eine Kas­tra­ti­ons­pflicht zur Sei­te zu stellen.

Zum an­de­ren, weil recht­lich ein gor­di­scher Kno­ten für die Be­tei­lig­ten vor­zu­lie­gen scheint. Das Land ver­wei­gert die Sub­de­le­ga­ti­on der Ver­ord­nungs­be­fug­nis nach § 13b Tier­schutz­ge­setz an die Kom­mu­nen, er­lässt selbst kei­ne lan­des­wei­te Ver­ord­nung, sieht aber gleich­zei­tig die Kom­mu­nen in der Pflicht und möch­te le­dig­lich Kas­tra­ti­ons­pro­gram­me aus­rei­chen las­sen. Die Ver­ord­nungs­er­mäch­ti­gung nach Ord­nungs­be­hör­den­ge­setz ist nach wie vor un­pro­ble­ma­tisch mög­lich, wird je­doch mög­li­cher­wei­se von der Auf­sichts­be­hör­de nicht akzeptiert.

Wie kann Leip­zig die­sem Läh­mungs­zu­stand ent­kom­men? Die Si­tua­ti­on ist dra­ma­tisch, die Bür­ger und Tier­schüt­zer schla­gen Alarm. Der Be­schluss ei­ner Kat­zen­ver­ord­nung (Ge­fah­ren­ab­wehr­ver­ord­nung) in der kom­men­den Rats­sit­zung am 24.09.25 sorgt für Ab­hil­fe (sie­he Anlage).

Ich möch­te ei­nen per­sön­lich Ap­pel an Sie als Eh­ren­amt­li­che rich­ten: Bit­te las­sen Sie Ihre Leip­zi­ger ak­ti­ven Eh­ren­amt­li­chen und Tier­ärz­te nicht in ei­ner Grau­zo­ne wei­ter Kas­tra­tio­nen (mög­li­che Sach­be­schä­di­gun­gen) vor­be­rei­ten und vor­neh­men. Sor­gen Sie bit­te kurz­fris­tig für Rechtssicherheit.“

Ih­rem Schrei­ben an die Stadt­rä­te la­gen An­la­gen bei, die zur Ein­sicht hier zum Down­load zu Ver­fü­gung stehen:

Kat­zen­ver­ord­nung für Leip­zig – Begründung

Kri­tik zum Sach­stands­be­richt der Stadt

Zur Voll­stän­dig­keit ver­lin­ken wir hier auch den Sach­stands­be­richt der Stadt­ver­wal­tung: Sach­stands­be­richt

Die In­itia­ti­ve Säch­si­sche Kat­zen­ver­ord­nung hat eine Um­fra­ge für Leip­zig ge­star­tet. Die Aus­wer­tung mit Stand vom 24.9.2025 ist hier hin­ter­legt: 20250924-Streu­ner­um­fra­ge-Leip­zig
Wer noch Leip­zi­ger Streu­ner­kat­zen mel­den möch­te, kann die über die­ses Mel­de­for­mu­lar

 

Offener Brief: landesweite Katzenschutzverordnung für Thüringen

Auch in Thü­rin­gen hängt das Wohl­erge­hen tau­sen­der frei­le­ben­der Kat­zen al­lein vom En­ga­ge­ment ein­zel­ner eh­ren­amt­lich Ak­ti­ver ab – da­mit blei­ben gro­ße Ver­sor­gungs­lü­cken be­stehen: Selbst im Re­kord­jahr 2023 wur­den 1.917 Kat­zen mit den För­der­mit­teln kas­triert. Bei schät­zungs­wei­se 50.000 Streu­ner­kat­zen in Thü­rin­gen reicht das ge­ra­de für 3–4 % der Population.

Die Pe­ti­ti­on von Ke­vin Schmidt zeigt auf, dass tau­sen­de Bür­ger die Not­wen­dig eine lan­des­wei­ten Re­ge­lung be­für­wor­ten. Die Um­fra­ge un­ter Kat­zen­schüt­zen­den be­stä­tigt die drin­gen­de Not­wen­dig, dass die Po­li­tik end­lich han­delt muss.

Um zu be­kräf­ti­gen, was Tier­schüt­zen­de schon lan­ge wis­sen und wol­len, hat Po­li­tik für die Katz‘ ei­nen Of­fe­nen Brief an das zu­stän­di­ge Thü­rin­ger Mi­nis­te­ri­um, an den Pe­ti­ti­ons­aus­schuss und an die Ab­ge­ord­ne­ten des Thü­rin­ger Land­tags geschrieben.

Wir hof­fen, dass dies auch an­de­re In­itia­ti­ven mo­ti­viert und sie die For­de­rung nach ei­ner lan­des­wei­ten Re­ge­lung unterstützen.

Wirkt Streuner-Kastration?

Streu­ner-Kas­tra­ti­on: Wir set­zen die An­zahl der Streu­ner-Kas­tra­tio­nen durch den Tier­schutz ins Ver­hält­nis zur Zahl un­kas­trier­ter Frei­gän­ger­kat­zen und ob­hut­lo­ser Kat­zen. Auf dem Netz­werktref­fen der In­itia­ti­ve Säch­si­sche Kat­zen­ver­ord­nung An­fang März habe ich die Er­geb­nis­se der Streu­ner­um­fra­ge vor­ge­stellt – na­tür­lich mit Fo­kus auf Sachsen.

Zahlen für Sachsen

Haus­kat­zen ins­ge­samt: ca. 780.000
Frei­gän­ger (83% laut Be­rech­nung): ca. 651.000
Un­kastrier­te Frei­gän­ger (min­des­tens 10%, eher 30%): min­des­tens 65.100
ob­hut­lo­se Kat­zen: ca. 100.000
Jähr­li­che Kas­tra­tio­nen durch Tier­schutz­ver­ei­ne: ca. 5.000

Die­se Zah­len zei­gen, dass die Ar­beit der Tier­schutz­ver­ei­ne zwar ei­nen Bei­trag leis­tet, aber das Ver­hält­nis zwi­schen un­kas­trier­ten Kat­zen und durch­ge­führ­ten Kas­tra­tio­nen lässt be­grün­de­te Zwei­fel auf­kom­men, ob das Streu­ner­leid al­lein durch eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment be­wäl­tigt wer­den kann.

Die Rolle einer Katzenschutzverordnung

Eine lan­des­wei­te Katzen­schutz­ver­ord­nung wür­de hier Ab­hil­fe schaf­fen, in­dem sie ver­pflich­ten­de Maß­nah­men wie Kas­tra­ti­on, Kenn­zeich­nung und Re­gis­trie­rung ein­führt. Stu­di­en und Er­fah­run­gen aus an­de­ren Bun­des­län­dern zei­gen, dass sol­che Re­ge­lun­gen lang­fris­tig die Po­pu­la­ti­on hei­mat­lo­ser Kat­zen re­du­zie­ren kön­nen. Ohne eine Ver­ord­nung bleibt je­doch die Zu­wan­de­rung un­kas­trier­ter Frei­gän­ger­kat­zen ein Pro­blem, das die Wir­kung der Kas­tra­tio­nen einschränkt.

Fazit

Die geo­gra­fi­sche Ver­tei­lung und Zu­wan­de­rung un­kas­trier­ter Kat­zen ma­chen es un­wahr­schein­lich, dass Sach­sen ohne ge­setz­li­che Re­ge­lung si­gni­fi­kan­te Fort­schrit­te er­zielt. Die jähr­li­chen Kas­tra­tio­nen von ca. 5.000 Kat­zen in Sach­sen sind ein wert­vol­ler Bei­trag, rei­chen je­doch nicht aus, um das Streu­ner­pro­blem nach­hal­tig zu lö­sen. Eine lan­des­wei­te Katzen­schutz­ver­ord­nung könn­te die Si­tua­ti­on ver­bes­sern, in­dem sie eine recht­li­che Grund­la­ge für um­fas­sen­de­re Maß­nah­men schafft und die Ar­beit der Tier­schutz­ver­ei­ne unterstützt.

Neue Initiative: „Schreiben für die Katz‘ “

Ha­ben Sie schon ein­mal Ih­rem oder Ih­rer Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten ge­schrie­ben? Vie­le Po­li­ti­ker wer­ben da­mit, dass sie be­son­ders gut den Wil­len des Vol­kes in Ber­lin ver­tre­ten. Doch wis­sen sie, was die vie­len Eh­ren­amt­li­chen im Kat­zen­schutz um­treibt? Wis­sen sie, wel­ches Leid hei­mat­lo­se Kat­zen er­tra­gen müs­sen und wel­che enor­me Ar­beit Tier­schüt­zen­de leis­ten, um et­was die­ses Leids abzuwenden?

Da­bei könn­te eine ge­setz­li­che Re­ge­lung zur Kas­tra­ti­on, Kenn­zeich­nung und Re­gis­trie­rung von Frei­gän­ger­kat­zen viel ver­än­dern. So ein Ge­setz muss end­lich bun­des­weit er­las­sen wer­den, da die bis­he­ri­ge Re­ge­lung mit § 13b TierSchG sich nur schwer­fäl­lig auf lo­ka­ler Ebe­ne um­set­zen lässt. Das ist die Er­kennt­nis vie­ler Tier­schutz­ver­ei­ne nach mehr als 10 Jah­ren Kampf und Krampf mit Lo­kal­po­li­tik, Be­hör­den und Verwaltungen.

Der Ver­ein Stra­ßen­kat­zen Ba­lin­gen e. V. will mit sei­ner In­itia­ti­ve „Schrei­ben für die Katz‘ “ das Be­wusst­sein für die­ses Pro­blem bei den 630 Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten für die Not­wen­dig­keit des Kat­zen­schut­zes schär­fen und sie zum Han­deln auffordern.

Ma­chen Sie mit bei „Schrei­ben für die Katz‘“! Nut­zen Sie die vor­ge­fer­tig­ten Schrei­ben und sen­den Sie sie an Ih­ren Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten oder Ihre Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te. Wie ge­nau das geht, hat der Ver­ein Stra­ßen­kat­zen Ba­lin­gen e. V. auf sei­nen Web­sei­ten be­schrei­ben. Hier geht es zur In­itia­ti­ve!

Netzwerktreffen in Delitzsch in Sachsen | 1.3.2025

Das Netz­werktref­fen zum The­ma Kat­zen­schutz in Sach­sen, fand am 1.3.2025 in De­litzsch statt und wur­de von der In­itia­ti­ve Säch­si­sche Kat­zen­ver­ord­nung organisiert.

Tier­schutz­ver­ei­ne, Tier­schüt­zen­de, Ver­tre­ter von Ve­te­ri­när- und Ord­nungs­äm­tern, Po­li­ti­ker und Re­gie­rungs­ver­tre­ter wa­ren ein­ge­la­den, um sich aus­zu­tau­schen und ge­mein­sam ein star­kes Netz­werk für ver­bes­ser­ten Kat­zen­schutz in Sach­sen auf­zu­bau­en. Das Haupt­ziel war es, eine ge­mein­sa­me For­de­rung nach ei­ner lan­des­wei­ten Kat­zen­schutz­re­ge­lung an das zu­stän­di­ge Mi­nis­te­ri­um und die Lan­des­po­li­tik zu formulieren.

Alle Vor­trä­ge fin­den sich hier: Link zu den Vorträgen
Mehr über die In­itia­ti­ve Säch­si­sche Kat­zen­ver­ord­nung fin­det sich hier: Mehr über die In­itia­ti­ve Säch­si­sche Katzenverordnung

Katzenschutzsong

Der Song the­ma­ti­siert das le­bens­lan­ge Lei­den von un­kas­trier­ten Frei­gän­ger­kat­zen so­wie den Über­le­bens­kampf der Streu­ner­kat­zen auf den Stra­ßen Deutsch­lands. Mil­lio­nen von Streu­ner­kat­zen füh­ren ein har­tes Le­ben im Ver­bor­ge­nen, wäh­rend die Po­li­tik das Pro­blem igno­riert – es bleibt un­sicht­bar, so­lan­ge nie­mand hin­schaut. Hört rein, hört und teilt den Kat­zen­schutz­song von Lisa Knauer.

Gro­ßer Dan­ke gilt da­bei auch Se­bas­ti­an Bo­gen­sper­ger, der den Song pro­du­ziert hat (bogensperger-music.de) und Anke Dan­ner, die das Vi­deo dazu er­stellt hat (hello-crossmedia.de).

BUND Hessen dabei!

Der BUND Hes­sen war so­fort da­mit ein­ver­stan­den, un­ser An­lie­gen – mög­lichst flä­chen­de­cken­de Kat­zen­schutz­ver­ord­nun­gen – zu un­ter­stüt­zen. Lie­ben Dank an Su­san­ne Steib, die sich für Wild­kat­zen engagiert!

Die Si­tua­ti­on für Klein­wild­tie­re, Wild­kat­zen und Am­phi­bi­en ist schon seit Jah­ren äus­serst schwie­rig. Frei­lau­fen­de Kat­zen sind nicht ver­ant­wort­lich da­für, dass im­mer mehr Wild­tie­re und Am­phi­bi­en ge­fähr­det sind, aber de­ren gro­ße Zahl kann emp­find­lich klei­ne Wild­tier­be­stän­de stören.

Eine ge­leb­te Katzen­schutz­ver­ord­nung ist mit ei­nem gro­ßen Lot­to­ge­winn gleich­zu­set­zen, denn sie hilft auf so vie­len Ebenen:

  • Rechts­si­che­re Be­stands­kon­trol­le frei­le­ben­der Katzen
  • Ein­fa­che­res Fundkatzenmanagement
  • Hand­lungs­grund­la­ge für Ve­te­ri­när­be­hör­den im Fall von Animal-Hoarding
  • Op­ti­on, Zwangs­geld ge­gen­über un­ein­sich­ti­gen Kat­zen­hal­te­rIn­nen zu verhängen
  • Wild­tier- und Amphibienschutz
  • Er­schwe­rung des il­le­ga­len Heimtierhandels

Den Aspekt Wild­kat­zen­schutz legt der BUND Hes­sen in sei­nem Un­ter­stüt­zer­schrei­ben dar. Die­ses Schrei­ben könnt Ihr gleich mal mit Eu­rem nächs­ten Kat­zen­schutz-Up­date an die Ge­mein­de mit­schi­cken! BUND Hes­sen un­ter­stützt For­de­rung nach Katzenschutzverordnung

Bundesweite Katzenschutzverordnung: extrem unwahrscheinlich

Die Tin­te des Blog-Bei­trags „Kei­ne Schnit­te!“ war noch nicht ge­trock­net, da brach die Am­pel­ko­ali­ti­on in Ber­lin aus­ein­an­der. Um zu er­ken­nen, dass die so­wie­so un­wahr­schein­li­che bun­des­wei­te Katzen­schutz­ver­ord­nung (sie­he Ar­ti­kel) da­mit in ab­seh­ba­rer Zeit nicht kom­men wird, muss man kei­ne Glas­ku­gel bemühen.

SPD und Grü­ne ver­kün­de­ten ges­tern zwar, dass sie bis zum Jah­res­en­de noch ei­ni­ge wich­ti­ge Ge­set­zes­vor­ha­ben be­schlie­ßen woll­ten. Der Ge­dan­ke ist nach­voll­zieh­bar und gut. Ob die No­vel­lie­rung des Tier­schutz­ge­set­zes al­ler­dings zu die­sen wich­ti­gen Ge­set­zes­vor­ha­ben ge­hört, darf be­zwei­felt wer­den. Soll­te das neue Tier­schutz­ge­setz wi­der Er­war­ten doch noch be­schlos­sen wer­den, dann dürf­te eine Auf­nah­me ei­ner Re­ge­lung für die bis­her ja feh­len­de Bun­des­kat­zen­schutz­ver­ord­nung in das Ge­setz noch un­wahr­schein­li­cher sein.

Zu­dem schmol­len jetzt erst mal alle: Die FDP wird kei­nen Fin­ger rüh­ren für ihre ehe­ma­li­gen Ko­ali­ti­ons­part­ner, de­nen sie über Jah­re hin­weg mit ih­rem neo-li­be­ra­len Phan­ta­sien das Le­ben schwer ge­macht hat. Die CDU/CSU will schnellst­mög­lich die Re­gie­rung über­neh­men. Merz und Söder wer­den ei­nen Teu­fel tun, den ver­hass­ten Geg­nern jetzt noch auch nur ir­gend­ei­nen klei­nen Er­folg zu er­mög­li­chen. Mit ei­ner rechts­extre­men AfD wird es aus ver­ständ­li­chen Grün­den kei­ne Zu­sam­men­ar­beit geben.

Da blie­ben nur noch die Lin­ke und das BSW — die aber zu­sam­men zu we­nig Stim­men auf­brin­gen. Es müss­ten zu­sätz­lich min­des­tens fünf der acht Frak­ti­ons­lo­sen zustimmen.

Es wäre also ein po­li­ti­sches Wun­der, wenn die Bun­des­kat­zen­schutz­ver­ord­nung in ab­seh­ba­rer Zeit käme.

NABU Kreisverband Wetterau unterstützt KSchV-Initiativen

NABU Wetterau für Katzenschutzverordung

Es gibt vie­le gute Grün­de, sich für eine Katzen­schutz­ver­ord­nung ein­zu­set­zen – für den NABU-Kreis­ver­band ist es vor­ran­gig der Ar­ten­schutz. Eine sol­che Ver­ord­nung ist ein wich­ti­ges In­stru­ment, um un­kon­trol­lier­te Ver­meh­rung von Haus­kat­zen einzudämmen.

Mit ih­rem Schrei­ben un­ter­stüt­zen sie die In­itia­ti­ven für Kat­zen­schutz­ver­ord­nun­gen in den Ge­mein­den der Wetterau.

Un­ter­stüt­zung­s­chrei­ben vom NABU Kreis­grup­pe Wet­ter­au e. V.

Katzenschutzverordnung wirkt!

Die Wir­kung ei­ner Katzen­schutz­ver­ord­nung wird lei­der im­mer noch in Fra­ge ge­stellt - so man­cher ver­fängt sich in der ir­ri­gen An­nah­me, dass es aus­rei­chen wür­de, die frei­le­ben­den Kat­zen zu kas­trie­ren. Das Land Sach­sen-An­halt hat eine Stu­die zur Wir­kung von Streu­ner­kas­tra­tio­nen von 2017-2019 in Auf­trag ge­ge­ben: Die Er­geb­nis­se die­ser Stu­die wur­den im Amts­tier­ärzt­li­cher Dienst“ ver­öf­fent­licht. Die Essenz:

“Die Po­pu­la­ti­on wird je­doch nur bis zu ei­ner be­stimm­ten Grö­ße ein­ge­dämmt, wenn die Zu­wan­de­rung, ins­be­son­de­re durch von au­ßen kom­men­de fort­pflan­zungs­fä­hi­ge Frei­gän­ger Kat­zen ver­hin­dert wird. Der Er­folg der Kas­tra­tio­nen ist sonst nicht nachhaltig.”

Eine Zu­wan­de­rung von fort­pflan­zungs­fä­hi­gen Frei­gän­ger­kat­zen kann nur mit ei­ner voll­stän­di­gen Katzen­schutz­ver­ord­nung (Kas­tra­ti­on, Kenn­zeich­nung, Re­gis­trie­rung) ver­hin­dert werden.

Wir dan­ken der Al­pha In­for­ma­ti­ons­ge­sell­schaft GmbH, für die freund­li­che Ge­neh­mi­gung, die Stu­die: „Wis­sen­schaft­li­che und prak­ti­sche Eva­lu­ie­rung der Kas­tra­ti­on zur Mi­ni­mie­rung her­ren­lo­ser und ver­wil­der­ter Kat­zen“ auf un­se­ren Web­sei­ten ver­öf­fent­li­chen zu dür­fen. Der im „Amts­tier­ärzt­li­chen Dienst“ in der Aus­ga­be 4/2020 ver­öf­fent­lich­te Ar­ti­kel kann un­ter die­sem Link her­un­ter­ge­la­den wer­den: Zur Stu­die.

Mehr Fördermittel für Katzenschutz in Thüringen

För­der­mit­tel 2024 für Kat­zen­schutz in Thü­rin­gen ausgeschöpft

Die För­der­sum­me für Streu­ner­kas­tra­ti­on wur­de seit 2018 nicht an­ge­passt. Ist Thü­rin­gens Lan­des­re­gie­rung so welt­fremd oder hat man kein Geld, um un­se­rem Staats­ziel Tier­schutz nä­her zu kom­men? Ist es „de­nen da oben“ ein­fach egal?

Vie­le Kat­zen­schüt­zen­de sind ver­zwei­felt, denn sie kön­nen schon jetzt nicht mehr alle Tie­re si­chern, de­nen sie hab­haft wer­den könn­ten. Es fehlt an Geld. Hel­fen Sie dem Thü­rin­ger Tier­schutz und schrei­ben Sie dem zu­stän­di­gen Mi­nis­te­ri­um eine E-Mail (poststelle@tmasgff.thueringen.de) oder ei­nen Brief: (Mi­nis­te­rin Hei­ke Wer­ner, Mi­nis­te­run für Ar­beit, So­zia­les, Ge­sund­heit, Frau­en und Fa­mi­lie, Wer­ner-See­len­bin­der-Str. 6, 99096 Erfurt)

Hier ein Textvorschlag:

Be­treff: Ap­pell für we­ni­ger Katzenleid!

Sehr ge­ehr­te Frau Mi­nis­te­rin Werner,

si­cher ist Ih­nen be­kannt, dass das Kat­zen­leid ein The­ma ist, dass den Tier­schutz seit Jah­ren stark be­schäf­tigt. Die Pan­de­mie, die Er­hö­hung der Tier­arzt­kos­ten so­wie die all­ge­mein ge­stie­ge­nen Kos­ten ha­ben die Si­tua­ti­on enorm verschärft.

Thü­rin­gen stellt zwar Gel­der für die Streu­ner­kas­tra­ti­on be­reit, hat je­doch kei­ne An­pas­sung an die ver­än­der­te fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on vorgenommen.

Wir ap­pel­lie­ren an Sie, das Mög­li­che mög­lich zu machen:

1.Erhöhen Sie die Kas­tra­ti­ons-För­der­mit­tel noch vor der Land­tags­wahl im Sep­tem­ber 2024. 
2. Er­las­sen Sie eine lan­des­wei­te Katzen­schutz­ver­ord­nung. An­trä­ge von über 50 Ver­ei­nen, die im gan­zen Bun­des­land frei­le­ben­de Kat­zen kas­trie­ren, und 5 Jah­re Kas­tra­ti­ons-För­der­gel­der sind ein aus­rei­chen­der Nachweis!
3. For­dern Sie das BMEL auf, ne­ben der Kenn­zeich­nungs- und Re­gis­trie­rungs­pflicht auch das Kat­zen­kas­tra­ti­ons­ge­bot im neu­en Tier­schutz­ge­setz aufzunehmen.

Mit freund­li­chem Gruß,

Wir hof­fen auf vie­le Un­ter­stüt­zer die­ser Ak­ti­on, denn nur wenn die Po­li­tik kon­ti­nu­ier­lich über die Pro­ble­me im Kat­zen­schutz in­for­miert wird kön­nen wir ein Han­deln erwarten.

Katzenschutz in Suhl (Thüringen)

Wenn man die­sen Fall ver­folgt, dann glaubt man nicht, dass wir im 21. Jahr­hun­dert le­ben. Wie kann eine Be­hör­de der­mas­sen die recht­li­che Lage ignorieren?

Wir re­den hier nicht von ei­ner Re­ge­lung zum Krüm­mungs­grad von Gur­ken, son­dern über ein Ur­teil des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt. In Suhl scheint das nie­man­den zu küm­mern. Im Lau­fe von mehr als fünf Jah­ren soll­te sich doch her­um­ge­spro­chen ha­ben, dass Streu­ner­kat­zen Fund­tie­re sind — und die Kom­mu­nen für die­se Fund­tie­re zu­stän­dig? Denks­te! Nicht in Suhl (Thü­rin­gen), wo sich die Stadt lie­ber an al­ten Da­men ver­greift, als ihre Auf­ga­ben zu erfüllen.

Le­sen Sie mehr in un­se­rer Pro­jekt-Do­ku­men­ta­ti­on zum Suh­ler Fall.

Mannheim: „echte“ KSchV ab 1.10.

Lan­ge hat’s ge­dau­ert: Die Katzen­schutz­ver­ord­nung in Mann­heim wur­de end­lich be­schlos­sen. Viel zu lan­ge hat es ge­dau­ert, wenn man das da­mit ver­bun­de­ne Kat­zen­leid kennt. Im­mer­hin hat sich in Mann­heim nun aber die Ein­sicht durch­set­zen kön­nen, dass auch dort bes­se­rer Kat­zen­schutz not­wen­dig ist. Der Ge­mein­de­rat hat end­lich auch die Kas­tra­ti­ons­pflicht für Frei­gän­ger­kat­zen beschlossen.

Auf der Pe­ti­ti­ons­sei­te wur­de der Er­folg ver­mel­det. Auch wenn sich nun et­was Er­leich­te­rung ein­stellt: Schaut man sich die lan­ge Ge­schich­te an (wir ha­ben sie hier do­ku­men­tiert), dann bleibt ein bit­te­rer Beigeschmack.

Reform Tierschutzgesetz - nix Neues für § 13b

Zur Zeit kur­sie­ren Nach­rich­ten zur Re­form des Tier­schutz­ge­set­zes. Wir ha­ben den Ent­wurf zur Ge­set­zes­än­de­rung na­tür­lich gleich auf § 13b hin durch­ge­scannt.  § 13b TierSchG wird sich lei­der kaum än­dern. Die For­mu­lie­run­gen wer­den wei­ter­hin so sein, dass bei feh­len­dem po­li­ti­schen Wil­len das Nichts­tun gut ver­ar­gu­men­tiert wer­den kann. Von ei­ner Auf­nah­me des § 13b in die LIs­te der Buß­geld­tat­be­stän­de des § 18, wo­durch dann end­lich Buß­gel­der er­ho­ben wer­den kön­nen, ist lei­der nichts zu le­sen. Das fin­det sich je­doch in den Er­gän­zungs­vor­schlä­gen des DJGT.

Der DJGT in­for­miert auf sei­nen Sei­ten über die Re­form des Tier­schutz­ge­set­zes und stellt sei­ne Er­gän­zungs­vor­schlä­ge zum Än­de­rungs­ent­wurf des Tier­schutz­ge­set­zes vor. Wer noch mehr dazu le­sen möch­te, kann sich den so­ge­nann­ten Re­fe­ren­ten­ent­wurf an­schau­en. Das Do­ku­ment ist hier zu fin­den: Re­fe­ren­ten­ent­wurf zur Tierschutzgesetzesnovelle

Aus un­se­rer Nach­fra­ge beim BMEL ha­ben wir er­fah­ren, dass der Ge­set­zes­ent­wurf noch re­gie­rungs­in­tern dis­ku­tiert wird. Ein Ter­min, zu dem das no­vel­lier­te Ge­setz gül­tig wer­den könn­te, steht noch in wei­ter Ferne.

Appell: Unterzeichnet die Petition

Helft Eu­ren Tier­schutz­freun­den im Land­kreis Karls­ru­he! Un­ter­zeich­net ihre Pe­ti­ti­on für mehr Katzenschutzverordnungen!

Petition: Landkreis KarlsruheEine enor­me Lis­te an Ver­ei­nen ist in der Pe­ti­ti­on für Kat­zen­schutz­ver­ord­nun­gen im Land­kreis Karls­ru­he zu se­hen. Bit­te ver­helft dem The­ma mit Eu­rer Un­ter­schrift zu mehr Aufmerksamkeit!

Un­ter­zeich­net die Petition!

Statistik und Realität

Mit der Cat­Tab bie­ten Po­li­tik für die Katz‘ ein Hilfs­mit­tel an, um die Grö­ße der Kat­zen­po­pu­la­ti­on für Kom­mu­nen zu er­mit­teln. Grund­la­ge sind sta­tis­ti­sche Wer­te. Die­se kann man nun aber im­mer be­zwei­feln — in bei­de Richtungen.

Im Rah­men un­se­rer Re­cher­che zur Si­tua­ti­on in Sach­sen sind wir vor ein paar Ta­gen auf die­ses De­tail ge­sto­ßen. Es gibt in Lommatzsch mehr Kat­zen als Ein­woh­ne­rIn­nen. Laut un­se­rer Cat­Tab wä­ren die durch­schnitt­li­chen Zah­len für Lommatzsch weit nied­ri­ger. In der Rea­li­tät wur­den je­doch fast 500 % mehr Kat­zen er­mit­telt als un­se­re Sta­tis­tik besagt.

Katzenschutzverordnung in Bad Arolsen erlassen

Am 25. Ok­to­ber 2023 trat sie nun in Kraft. End­lich. Na­tür­lich hät­te es schnel­ler ge­hen kön­nen, aber wir müs­sen wohl auch mit klei­nen und lang­sa­men Schrit­ten zu­frie­den sein.

Erfolg: Katzenschutzverordnung Bad ArolsenSeit Au­gust 2022 wa­ren wir in Kon­takt mit den ört­li­chen Ak­ti­vis­tIn­nen, die nicht nach­ge­las­sen ha­ben, für bes­se­ren Kat­zen­schutz in Bad Arol­sen ein­zu­tre­ten. Letzt­lich ha­ben die Ver­ant­wort­lichen wohl ver­stan­den — und nun ist sie da.

Die Pro­jekt­über­sicht fin­den Sie hier: Bad Arol­sen.

Mehr Katzen als Menschen

Mehr Kat­zen als Men­schen an ei­nem Ort, kann man so et­was glauben?

Ma­rio Aß­mann, Lei­ter ei­nes Tier­heims in der Re­gi­on, be­rich­te­te von dem Fall in der An­hö­rung des Land­tags­aus­schus­ses im Jahr 2016. Lommatzsch heißt die Land­ge­mein­de, sie hat un­ge­fähr 4.800 Ein­woh­ne­rIn­nen — und noch mehr Kat­zen, wie er vor Aus­schuss­mit­glie­dern des säch­si­schen Land­tags referierte:

„Wir hat­ten in den letz­ten zwei Jah­ren ei­nen Fall in Lommatzsch. Eine Ge­mein­de hat­te mehr Kat­zen als Ein­woh­ner. Es hat die­se Ge­mein­de sehr viel Geld ge­kos­tet, um die­sen Kat­zen­be­stand zu kastrieren.“

Die Aus­schuss­mit­glie­der wa­ren of­fen­bar nicht son­der­lich be­ein­druckt. Man lehn­te es ab, den recht­li­chen Rah­men für Kat­zen­schutz­ver­ord­nun­gen in Sach­sen zu schaffen.

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Telefon: 0 66 68 / 91 99 377