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Katz'-Blog

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Verschiedene AutorInnen schreiben spontan und unterhaltsam, aber auch ernsthaft und engagiert.

Blockierer Kurz tritt nicht mehr an

Mannheim: Besserung durch OB-Wahl?

von | 9. Mai 2023

Es war ei­ner die­ser Mo­men­te, in de­nen ich die Po­li­tik­ver­dros­sen­heit vie­ler Men­schen mit Hän­den grei­fen konn­te. Im De­zem­ber 2022 zo­gen die Be­für­wor­te­rIn­nen ei­ner Katzen­schutz­ver­ord­nung im Mann­hei­mer Stadt­rat ängst­lich ihre Schwän­ze ein, als es um das Kern­stück der Ver­ord­nung ging: das Kas­tra­ti­ons­ge­bot. Es war zum Ver­zwei­feln! Wird nach der Wahl des neu­en Stadt­ober­haupts im Juni 2023 nun al­les bes­ser werden?

Das Mot­to der im Stadt­rat sit­zen­den Un­ter­stüt­ze­rIn­nen ei­ner Katzen­schutz­ver­ord­nung für Mann­heim lau­te­te: Bes­ser den Spatz in der Hand als die Tau­be auf dem Dach. Es wa­ren — wie­der ein­mal: wir ken­nen das Ver­hal­ten aus an­de­ren Kom­mu­nen — die­je­ni­gen Po­li­tik­ex­per­tIn­nen am Werk, die mit ban­gen Bü­xen klei­ne Schrit­te ma­chen. De­ren „Vi­si­on“ von Tier­schutz be­stand dar­in, nur nichts falsch und das mög­lichst lei­se zu machen.

Courage? Fehlanzeige!

Ge­nau so wün­schen sich en­thusia­ti­sche Bür­ger­In­nen eine zu­kunfts­ori­en­tier­te, fri­sche und ver­ant­wor­tungs­vol­le Po­li­tik! Statt ei­ner har­ten, öf­fent­li­chen und in­halt­li­chen Dis­kus­si­on (die man mit ein we­nig Sach­ver­stand nicht ver­lie­ren kann) wur­den vor­sich­ti­ge An­trä­ge ohne Biss ge­schrie­ben und es wur­de vor al­lem: laaan­ge ge­war­tet. Wor­auf? Man weiss es nicht.

Herr­je, ja: Im Länd­le ha­ben Bür­ger­meis­te­rIn­nen so et­was wie ein Ve­to­recht (§ 43 Abs. 2 Ge­mein­de­ord­nung für Ba­den-Würt­tem­berg) — aber ist das tat­säch­lich die Li­zenz da­für, dass ge­wähl­te Stadt­rä­tIn­nen vor ei­nem wohl in Hin­ter­zim­mern an­ge­droh­ten Veto des Ober­bür­ger­meis­ters ku­schen? Ins­be­son­de­re, wenn die in­halt­li­che Dis­kus­si­on in 50 an­de­ren Ge­mein­den des Länd­les und in mehr als 1.000 in der gan­zen Re­pu­blik dazu ge­führt hat, dass dort ech­te Kat­zen­schutz­ver­ord­nun­gen ein­ge­führt wurden?

Lie­be Stadt­rä­te und Stadt­rä­tIn­nen, gleich wel­cher Cou­leur: Wenn ihr das Ver­trau­en der Men­schen in eine funk­tio­nie­ren­de De­mo­kra­tie wei­ter er­schüt­tern wollt, dann macht ein­fach wei­ter so. Es wird euch gelingen!

Die Katze stirbt vor der Hoffnung

Mannheim: KandidatInnen zur OB-Wahl

Nun wird am 18. Juni die Wahl zum neu­en Ober­haupt Mann­heims statt­fin­den. Sie­ben Kan­di­da­tIn­nen rin­gen um das Amt. Das gibt erst ein­mal Hoff­nung — und nach all dem Frust ei­ner un­säg­li­chen, mehr als zehn­jäh­ri­gen Miss­erfolgs­ge­schich­te in Sa­chen Katzen­schutz­ver­ord­nung für Mann­heim wol­len wir die nicht fah­ren lassen.

Al­ler­dings: Na­tür­lich ist das The­ma in An­be­tracht der vie­len an­de­ren Pro­ble­me für die vie­len Kan­di­da­tIn­nen of­fen­bar völ­lig ne­ben­säch­lich — uns ist nicht eine Stel­lung­nah­me der glor­rei­chen Sie­ben zur Katzen­schutz­ver­ord­nung be­kannt. Un­wich­tig, so könn­te man den­ken, wenn man das im Grund­ge­setz ver­an­ker­te Tier­wohl (Ar­ti­kel 20a GG) als Ne­ben­sa­che ein­stuft und sich des­halb ein­fach nicht dar­um küm­mern will.

Hun­der­te er­bärm­lich lei­den­de oder tote Kat­zen in Mann­heim wer­den so zum Kol­la­te­ral­scha­den. Das Grund­ge­setz soll sich mal nicht so haben.

Sechs Mails an sieben KandidatInnen

Da sich bis­her nie­mand der sie­ben Kan­di­da­tIn­nen zu die­sem The­ma öf­fent­lich ge­äu­ßert hat, ha­ben wir be­schlos­sen, ein­fach mal nach­zu­fra­gen. So ver­lie­ßen am 9. Mai 2023 sechs Mails un­ser em­si­ges Büro mit der je­wei­li­gen Bit­te um eine Po­si­tio­nie­rung zum Thema.

Nur sechs? Es gibt doch sie­ben Kan­di­da­tIn­nen, so wer­den auf­merk­sa­me Le­se­rIn­nen zu Recht an­mer­ken. Und sie lie­gen da­mit rich­tig — ha­ben aber nicht ge­wusst, dass Ugur Ca­kir, der als un­ab­hän­gi­ger Kan­di­dat an­tritt, wohl kei­ne auf­find­ba­ren Kon­takt­da­ten preis­ge­ben mag. Soll­ten Sie, lie­be Le­se­rIn­nen, wel­che ha­ben, so freu­en wir uns über ei­nen Hinweis.

Details zum Nachlesen

Was also ha­ben wir ge­fragt, wer­den Sie ver­mut­lich wis­sen wol­len. Un­ser An­schrei­ben mit den Fra­gen an die Kan­di­da­tIn­nen und ein Si­tua­ti­ons­pa­pier zur Lage in Mann­heim fin­den Sie un­ter die­sem Ar­ti­kel als PDF-Dokumente.

Wir wer­den Sie na­tür­lich über den Ver­lauf die­ser Ak­ti­on auch wei­ter­hin in­for­mie­ren. Die gan­ze Ge­schich­te die­se Mann­hei­mer Trau­er­spiels ha­ben wir ja be­reits als „be­glei­te­tes Pro­jekt“ do­ku­men­tiert.

Hof­fen wir, dass sich Mann­heim nach dem 18. Juni et­was mu­ti­ger und vor al­lem be­wuss­ter in Sa­chen Tier­schutz auf­stellt. Als Ver­hin­de­rer hat man sich jah­re­lang aus­ge­zeich­net be­wie­sen. Das ist in­ak­zep­ta­bel, wenn man Tier­schutz auch nur an­satz­wei­se ernst nimmt.

Aber wen soll man wäh­len, dass es bes­ser wird? Ob wir das her­aus­fin­den werden?

Antworten

Ei­ni­ge Tage nach un­se­rer An­fra­ge gin­gen die ers­ten Ant­wor­ten bei uns ein. Le­sen Sie die Stel­lung­nah­men der Kan­di­da­tIn­nen hier:

Das Mannheimer Projekt

Seit Fe­bru­ar 2022 be­glei­ten wir das Pro­jekt zur Ein­füh­rung ei­ner Katzen­schutz­ver­ord­nung in Mann­heim. Le­sen Sie al­les dazu hier:

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Keine Schnitte!

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So wird das nichts: Anke Hen­nig, Tier­schutz­be­auf­trag­te der SPD, er­wies sich in ei­ner Po­di­ums­dis­kus­si­on zu meh­re­ren The­men nicht als Ex­per­tin. Die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te prä­sen­tier­te sich als Kämp­fe­rin für eine Bun­des­kat­zen­schutz­ver­ord­nung – ohne dass da­hin­ter Sub­stanz steckte.

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Weitermachen wie bisher!

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Im Früh­jahr 2023 ver­hin­dert der säch­si­sche Tier­schutz­bei­rat eine Katzen­schutz­ver­ord­nung nach § 13b Tier­schutz­ge­setz auf Lan­des­ebe­ne so­wie die Er­mäch­ti­gung der Ge­mein­den zum Er­lass ei­ner sol­chen. Ist das im Sin­ne der eh­ren­amt­li­chen Tier­schüt­ze­rIn­nen, die der Tier­schutz­bei­rat auf Lan­des­ebe­ne ver­tre­ten soll?

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Hofkatzenleid

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In länd­li­chen Ge­bie­ten fin­den Tier­schüt­zer häu­fig Hot­spots frei­le­ben­der Kat­zen an land­wirt­schaft­li­chen Ge­bäu­den vor. Als Mäu­se- und Rat­ten­fän­ger wer­den sie dort von den Bau­ern und Bäue­rin­nen als – nicht sel­ten wert­lo­se - Nutz­tie­re be­han­delt, um die sich we­nig ge­küm­mert wird.

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8 Parteien unter der Lupe

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Auf­grund der pre­kä­ren und alar­mie­ren­den Lage der Tier­hei­me hat „Min­ka“ die Wahl­pro­gram­me von 8 kan­di­die­ren­den Par­tei­en und Wäh­ler­ge­mein­schaf­ten un­ter die Lupe ge­nom­men und die tier­schutz­re­le­van­ten Punk­te herausgepickt.

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Besser nichts machen!

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Die Ge­schich­te der Katzen­schutz­ver­ord­nung in Mann­heim geht wei­ter, im­mer wei­ter. Un­se­re Um­fra­ge bei den OB-Kan­di­da­tIn­nen gibt Ein­bli­cke in die Be­find­lich­keit der Politik.

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Klötenkontrolle!

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Da war die­se neue Kat­ze im Dorf, ein schö­nes und freund­li­ches Tier. Doch da ga­b’s ein Pro­blem: Sie sass plötz­lich in un­se­rer Kü­che! Und ir­gend­wie roch es an­ders als sonst …

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