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Katz'-Blog

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Ein Schreckgespenst?

von | 6. Dezember 2021

Seit Mo­na­ten schwir­ren Wor­te wie die­se in mei­nem Kopf her­um: Kat­zen, Grund­ge­setz, Tier­schutz, Ma­gis­trat, De­le­ga­ti­ons­ver­ord­nung, §13b, Tier­schutz­ge­setz, Kom­mu­nal­po­li­tik und vie­le mehr. All die­se Be­grif­fe ge­hö­ren alle zum The­ma Katzen­schutz­ver­ord­nung. Wir von Po­li­tik für die Katz‘ ver­su­chen, die­ses The­ma für Stadt­ver­ord­ne­te und Ge­mein­de­ver­tre­te­rIn­nen ver­ständ­lich und ver­dau­lich aufzubereiten.

Katzenschutzverordnung: Schreckgespenst?War­um wir das ma­chen? Nun, vie­le po­li­ti­sche Ver­tre­te­rIn­nen sträu­ben sich seit Jah­ren ge­gen die For­de­run­gen nach ei­ner Katzen­schutz­ver­ord­nung. Aber war­um ist es so schwer für die Bür­ger­ver­tre­te­rIn­nen, die­sem An­lie­gen nachzukommen?

Wie peinlich!

Ob­wohl die Kat­ze ein sehr be­lieb­tes Haus­tier ist, hat sie für vie­le Men­schen nur ei­nen ge­rin­gen Wert. Durch ihre Ver­meh­rungs­freu­dig­keit schwem­men je­des Jahr aber­tau­sen­de Kat­zen „auf den Markt“ – weit mehr, als nach­ge­fragt wer­den. Und so gibt es Mil­lio­nen ver­wil­der­te Haus­kat­zen, de­nen es gar nicht gut geht. Kom­men dann die Tier­schüt­ze­rIn­nen mit der For­de­rung nach ei­ner Sat­zung zum Schut­ze der ar­men Krea­tu­ren ums Eck, den­ken man­che alt-ehr­wür­di­ge Bür­ger­ver­tre­te­rIn­nen be­stimmt: „Soll ich mich jetzt auch noch mit Kat­zen be­schäf­ti­gen? Wie pein­lich! So nimmt mich doch kei­ner ernst!“.

Kein Männerthema

Ja, im­mer noch set­zen sich vie­le Bür­ger­ver­tre­te­rIn­nen nicht gern für den Kat­zen­schutz ein. Sie sind nicht mit den Pro­blem­stel­lun­gen „ver­wil­der­te Kat­zen“ und „Kat­zen­leid“ ver­traut. Oft sind ih­nen die Tie­re auch ein­fach egal. Kastration? Autsch!Eine Ver­ord­nung für den Kat­zen­schutz be­deu­tet zu­dem, dass Kat­zen­hal­ter ihre Tie­re – ja auch die Ka­ter! — kas­trie­ren las­sen sol­len. Da wird die Männ­lich­keit ge­nom­men – autsch! Ich bin nicht vom Fach, aber mein klei­ner Ta­schen­psy­cho­lo­ge sagt mir, dass ins­be­son­de­re die in der Po­li­tik vor­herr­schen­den Män­ner häu­fig schon we­gen des Ge­dan­kens ei­ner Kas­tra­ti­on Vor­be­hal­te ha­ben. Da nimmt manch ein Lo­kal­po­li­ti­ker lie­ber viel Tier­leid in Kauf und be­dient sich fa­den­schei­ni­ger Vor­be­hal­te, um das un­an­ge­neh­me The­ma mög­lichst weit wegzudrücken.

Kollaps in der Gemeinde?

Wir hö­ren im­mer mal wie­der von Po­li­ti­ker­Innen, dass eine Katzen­schutz­ver­ord­nung viel Zeit und Geld kos­te. Die Angst vor ei­nem Kol­laps ist aber völ­lig un­be­grün­det: Wenn eine Kom­mu­ne dem im Grund­ge­setz ver­an­ker­ten Auf­trag zu mehr Tier­wohl schnell und ein­fach mit ei­nem „Ja, will ich!“ zu­stim­men möch­te, dann geht das zum ei­nen schnell: Es ist schon al­les vor­be­rei­tet! Vor­la­gen für Kat­zen­schutz­ver­ord­nun­gen ste­hen in ei­ni­gen Bun­des­län­dern auf den Sei­ten des zu­stän­di­gen Mi­nis­te­ri­ums zum Down­load be­reit. Ist die Sat­zung ein­mal be­schlos­sen, muss die Ein­hal­tung auch nicht ak­tiv von den Kom­mu­nen über­prüft wer­den. Das ist in etwa ver­gleich­bar mit der Re­ge­lung, dass kein Müll im Wald ent­sorgt wer­den darf. Da kon­trol­liert die Kom­mu­ne auch nicht auf­wän­dig, ob die Bür­ger sich dar­an hal­ten. Die kom­mu­na­le Auf­ga­be ist es, die Bür­ger­In­nen re­gel­mä­ßig an die Re­geln zu er­in­nern und manch­mal, wenn Bür­ger all­zu un­ein­sich­tig sind, eine Mah­nung zu schreiben.

HeldInnen!

Ei­nes soll­ten sich die heu­te noch zö­gern­den Bür­ger­ver­tre­te­rIn­nen klar ma­chen: Die Ge­sell­schaft ver­än­dert sich, not­wen­di­ge Ent­wick­lun­gen kom­men frü­her oder spä­ter so­wie­so. Ver­wei­gert man sich heu­te ei­ner Katzen­schutz­ver­ord­nung, wird sie trotz­dem kurz über lang zum Stan­dard ge­hö­ren. Tier­schutz ist ein im Grund­ge­setz ver­an­ker­tes Ziel und es gibt kei­nen Weg mehr dar­an vor­bei, die­ses Ziel ak­tiv an­zu­steu­ern. Eine Katzen­schutz­ver­ord­nung ist der po­li­tisch vor­ge­ge­be­ne Weg zu mehr Tier­schutz für Kat­zen. Vie­le Kom­mu­nen ha­ben das be­reits er­kannt, an­de­re noch nicht. Wir von Po­li­tik für die Katz‘ wol­len er­rei­chen, dass das Image der Katzen­schutz­ver­ord­nung sich von dem ei­nes Schreck­ge­spens­tes hin zu dem ei­ner Hel­din wan­delt. Ach ja, all das wäre gar nicht nö­tig, wenn wir mehr Hel­dIn­nen in den Kom­mu­nen hät­ten. Dazu nö­tig wäre nicht viel mehr als ein „Stem­pel­druck“ auf ei­ner pas­sen­den Vor­la­ge für eine Katzen­schutz­ver­ord­nung. Zum Wohl der Kat­zen — ist das so schwierig?

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Keine Schnitte!

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So wird das nichts: Anke Hen­nig, Tier­schutz­be­auf­trag­te der SPD, er­wies sich in ei­ner Po­di­ums­dis­kus­si­on zu meh­re­ren The­men nicht als Ex­per­tin. Die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te prä­sen­tier­te sich als Kämp­fe­rin für eine Bun­des­kat­zen­schutz­ver­ord­nung – ohne dass da­hin­ter Sub­stanz steckte.

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Weitermachen wie bisher!

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Im Früh­jahr 2023 ver­hin­dert der säch­si­sche Tier­schutz­bei­rat eine Katzen­schutz­ver­ord­nung nach § 13b Tier­schutz­ge­setz auf Lan­des­ebe­ne so­wie die Er­mäch­ti­gung der Ge­mein­den zum Er­lass ei­ner sol­chen. Ist das im Sin­ne der eh­ren­amt­li­chen Tier­schüt­ze­rIn­nen, die der Tier­schutz­bei­rat auf Lan­des­ebe­ne ver­tre­ten soll?

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Hofkatzenleid

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In länd­li­chen Ge­bie­ten fin­den Tier­schüt­zer häu­fig Hot­spots frei­le­ben­der Kat­zen an land­wirt­schaft­li­chen Ge­bäu­den vor. Als Mäu­se- und Rat­ten­fän­ger wer­den sie dort von den Bau­ern und Bäue­rin­nen als – nicht sel­ten wert­lo­se - Nutz­tie­re be­han­delt, um die sich we­nig ge­küm­mert wird.

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8 Parteien unter der Lupe

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Auf­grund der pre­kä­ren und alar­mie­ren­den Lage der Tier­hei­me hat „Min­ka“ die Wahl­pro­gram­me von 8 kan­di­die­ren­den Par­tei­en und Wäh­ler­ge­mein­schaf­ten un­ter die Lupe ge­nom­men und die tier­schutz­re­le­van­ten Punk­te herausgepickt.

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Besser nichts machen!

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Die Ge­schich­te der Katzen­schutz­ver­ord­nung in Mann­heim geht wei­ter, im­mer wei­ter. Un­se­re Um­fra­ge bei den OB-Kan­di­da­tIn­nen gibt Ein­bli­cke in die Be­find­lich­keit der Politik.

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