Projekt Katzenschutzverordnung in

Freistaat Sachsen

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Katzenschutzverordnung Frankfurt

An­hand un­se­rer Re­cher­che ha­ben wir die­sen zeit­li­chen Ab­lauf do­ku­men­tie­ren können:

2016 

Früh­jahr

Die Frak­ti­on die Lin­ke stellt ei­nen An­trag auf eine De­le­ga­ti­ons­ver­ord­nung nach §13b TierSchG - Die Katzenschutzverordnung

Laut Wort­pro­to­koll der An­hö­rung am 24. Ok­to­ber 2016 durch den Aus­schuss für So­zia­les und Ver­brau­cher­schutz, Gleich­stel­lung und In­te­gra­ti­on sind sehr In­ter­es­san­te Bei­trä­ge zu lesen:

Herr Ma­rio Aß­mann, Ver­eins­vor­sit­zen­der und Tier­heim­lei­ter im Tier­heim Mei­ßen-Wink­witz e. V.

Es wer­den teil­wei­se Kat­zen durch die Ord­nungs­äm­ter nicht als Fund­tie­re an­er­kannt und kei­nem Tier­heim zu­ge­führt. Die­se Tie­re blei­ben dann auf der Stra­ße und ver­grö­ßern die Be­stän­de der frei­le­ben­den Kat­zen weiter.

Herr Dr. Mi­cha­el Kern, Amts­lei­ter im Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs- und Ve­te­ri­när­amt der Stadt Chemnitz.

Der Staat schützt die Tie­re, Ar­ti­kel 20a Grund­ge­setz. Das ist nicht ein­ge­schränkt, es trifft alle Tie­re, letz­ten En­des auch die her­ren­lo­sen, die ver­wil­der­ten, ent­lau­fe­nen, die Fund­tie­re. Er schützt letz­ten En­des alle Tie­re. Auch § 1 Tier­schutz­ge­setz trifft Aus­sa­gen zum Zweck die­ses Ge­set­zes, der Ver­ant­wor­tung des Men­schen für das Tier; es ist also auch nicht in ir­gend­ei­ner Form eingeschränkt

Herr Dr. med. Vol­ker Jäh­nig, Mit­glied im Aus­schuss für Tier­schutz­an­ge­le­gen­hei­ten der Säch­si­schen Lan­des­ärz­te­kam­mer und prak­ti­zie­ren­der Tier­arzt in Leipzig.

Wir kön­nen letzt­end­lich sa­gen, wir kas­trie­ren we­ni­ger, aber ob die Po­pu­la­ti­on wirk­lich ge­senkt ist, das ist die Fra­ge, die wir nicht be­ant­wor­ten kön­nen;

Ein Ein­fluss auf die Po­pu­la­ti­ons­grö­ße ist auch das Rück­zugs­an­ge­bot, das – auch sehr in­ter­es­sant – in Leip­zig klei­ner wird. Die Stadt wird auf­ge­räumt. Wir sind eine wach­sen­de
Stadt, je­des Haus wird sa­niert. Die Ga­ra­gen wer­den weg­ge­ris­sen oder sa­niert. Die Kel­ler wer­den ge­si­chert. Auch das hat Ein­fluss auf die Po­pu­la­ti­on. Letzt­end­lich macht es das Le­ben der wil­den Kat­zen schwieriger;

(An­mer­kung Re­dak­ti­on: Zi­ta­te be­zieht sich auf die Si­tua­ti­on in Leip­zig, wo seit vie­len Jah­ren eine städ­ti­sche In­itia­ti­ve zur Kas­tra­ti­on frei­le­ben­der Kat­zen gibt:)

Frau Dr. Clau­dia Ruf, Vor­stand des Tier­schutz­ver­eins Zwi­ckau und Um­ge­bung e. V.

Wenn wir uns ein­mal eine theo­re­ti­sche Po­pu­la­ti­ons­ent­wick­lung an­schau­en – ei­ni­ge Vor­red­ner hat­ten es be­reits ge­sagt –, se­hen wir, dass wir in ei­nem Ge­biet schon nach ganz we­ni­gen Jah­ren – neh­men wir ein­mal drei Jah­re, das ist ei­gent­lich über­haupt kei­ne Zeit – schon knapp 500 Kat­zen ha­ben, her­vor­ge­hend aus ei­nem ein­zi­gen Kat­zen­pär­chen, und das Gan­ze ex­plo­diert dann wei­ter. Das heißt, wir spre­chen hier nicht von ir­gend­wel­chen Zeit­räu­men, wo wir sa­gen: Dort ist jetzt viel­leicht ein Pro­blem, da war­ten wir noch ein paar Jah­re und sam­meln erst ein­mal ei­ni­ge Zah­len. Bis da­hin ist das Kind end­gül­tig in den Brun­nen gefallen.

Herrn Die­ter Ruhn­ke, Spre­cher für Pres­se- und Öf­fent­lich­keits­ar­beit Kat­zen­hil­fe Ble­cke­de e. V. Lüneburg;

Wo­bei ich in die­sem Sin­ne bei die­ser Ab­fra­ge da­von aus­ge­he, dass we­der die Tier­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen, die Tier­ärz­te oder sons­ti­ge In­sti­tu­tio­nen zu die­ser The­ma­tik vor Ort um Stel­lung­nah­me ge­be­ten wor­den sind; das sehe ich als sehr wahr­schein­lich an.

Die hohe An­zahl von frei­le­ben­den Haus­kat­zen wur­de nicht de­fi­niert. Im Be­reich der Haus­kat­ze spie­len die Ver­meh­rungs­ra­ten eine be­son­de­re Rol­le. Wenn wir Auf­kom­men­sor­te
ei­ner Haus­kat­ze oder ei­nes -pär­chens, wie zum Bei­spiel bei Al­ten­pfle­ge­hei­men, Kran­ken­häu­sern – Stich­wort: Kü­che – oder Kin­der­gär­ten ha­ben, kann im Rah­men ei­ner Ver­meh­rungs­ra­te von Haus­kat­zen schon von ei­ner hö­he­ren Po­pu­la­ti­on ge­spro­chen wer­den, wenn man sich die Ver­meh­rungs­ra­te von über 20 Tie­ren in ei­nem Jahr vor Au­gen hält – wenn wir nichts da­ge­gen unternehmen.

Zum Ein­fan­gen, Kas­trie­ren und Wie­der­aus­set­zen hat es von 1992 bis 2003 und 1998 bis 2004 in den Staa­ten eine wis­sen­schaft­li­che Stu­die mit ma­the­ma­ti­schen Be­rech­nun­gen ge­ge­ben, und man hat dort fest­ge­stellt, dass die­se Maß­nah­me über­haupt nicht von Er­folg ge­krönt war. Auch hier ha­ben die ge­setz­lich be­glei­ten­den Maß­nah­men ge­fehlt, die es Pri­vat­be­sit­zern un­ter­sa­gen, ih­ren un­kas­trier­ten Tie­ren Frei­gang zu gewähren.

Vor die­sem Hin­ter­grund und den Gel­dern, die be­reit­ste­hen, müs­sen wir uns die Fra­ge stel­len, über wie vie­le Jah­re man die­se In­ves­ti­ti­ons­för­de­rung für die Un­ter­brin­gung von Kat­zen und die För­de­rung der Kas­tra­ti­on so­wie von För­der­mit­teln wei­ter­füh­ren will. Letzt­end­lich muss man sich die Fra­ge stel­len, war­um das Fehl­ver­hal­ten ein­zel­ner Bür­ger, das zu die­ser The­ma­tik führt, durch die All­ge­mein­heit ge­tra­gen wer­den muss und war­um dies durch den Lan­des­ge­setz­ge­ber wei­ter­hin ge­bil­ligt wird.

Herrn Mi­cha­el Sper­lich, Tier­schutz­ver­ein Leip­zig und Um­ge­bung e. V.

Die Ab­rech­nun­gen lie­gen vor, auch in der Lan­des­di­rek­ti­on. Man hät­te sie an­fra­gen kön­nen; denn je­der Ver­ein, der die­se För­der­mit­tel ab­ruft, hat ei­nen Ver­wen­dungs­nach­weis ein­zu­rei­chen und hin­ein­zu­schrei­ben, wie vie­le Kat­zen kas­triert wor­den sind. Er hat die Tier­arzt­rech­nun­gen vor­zu­hal­ten und muss selbst­ver­ständ­lich die rechts­kon­for­me Ver­wen­dung der För­der­mit­tel nach­wei­sen. Auch die­se Zah­len wä­ren pro­blem­los, mit ei­nem Knopf­druck, ab­ruf­bar gewesen.

Alle 31 Ver­ei­ne ha­ben ge­ant­wor­tet: Die Mehr­heit der in säch­si­schen Tier­hei­men als Fund­tie­re auf­zu­neh­men­den Kat­zen ist nicht kastriert.

Der Aus­schuss lehnt den An­trag mit sei­ner Be­schluss­emp­feh­lung ab. In der Pla­n­ar­sit­zung, in der dar­auf Be­zug ge­nom­men wird, ver­liert man dazu kein Wort mehr und be­schliesst, so wie es im aus­schuss be­schlos­sen wurde.

No­vem­ber

Die AfD-Frak­ti­on stellt eine klei­ne An­fra­ge an den Land­tag. The­ma: „Maß­nah­men zur Ein­gren­zung wild­streu­nen­der Kat­zen­po­pu­la­tio­nen

Auf­grund der För­de­rung von Tier­hei­men und der Kas­tra­ti­on von Kat­zen sind in Sach­sen bei der Ab­fra­ge der für den Tier­schutz in ih­rem Land­kreis zu­stän­di­gen Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs- und Ve­te­ri­när­äm­ter 2013 kei­ne Ge­bie­te ge­mel­det wor­den, die die Vor­aus­set­zun­gen des § 13b Tier­schutz­ge­setz (TierSchG) erfüllen.

2018 

Die Frak­ti­on Die Lin­ke stellt eine klei­ne An­fra­ge an den Land­tag. The­ma: För­der­mit­tel für die Tier­hei­me in Sachsen

2020 

Die Frak­ti­on Die Lin­ke stellt ei­nen An­trag an den Land­tag. „Auch Tie­re ha­ben Rech­te - Still­stand bei Tier­schutz be­en­den!

Un­ter an­de­rem for­dern sie ein Kon­zept, dass die Ver­meh­rung frei­lau­fen­der Heim­tie­re re­gu­liert. Das zu­stän­di­ge Mi­nis­te­ri­um sieht sich hier­für nicht zuständig.

2021 

Sächsische Landestierschutzverband fordert §13b TierSchG für Sachsen

Im Früh­jahr wen­det sich der säch­si­sche Lan­des­tier­schutz­ver­band, die 1. Vor­sit­zen­de Chris­tel Jes­ke, mit ei­nem aus­führ­li­chen Schrei­ben an die Ab­ge­ord­ne­ten des säch­si­schen Land­tags. Hier­in for­dert sie mit Be­le­gen zu Po­pu­la­tio­nen und dem Zu­stand der Tie­re die säch­si­sche Lan­des­re­gie­rung auf, end­lich die Kom­mu­nen zu er­mäch­ti­gen, die Katzen­schutz­ver­ord­nung nach §13b TierSchG er­las­sen zu können.

Seit Jahr­zehn­ten kämp­fen Tier­schüt­zer ge­gen die­ses Kat­zen­elend, ins­be­son­de­re durch Kas­tra­ti­ons­ak­tio­nen. Da­durch ist es zwar ge­lun­gen, den Nach­wuchs­be­stand so­weit zu
re­gu­lie­ren, dass die Ge­burts­spit­zen, wel­che zwin­gend zu ei­nem Tod durch die Fol­gen schwers­ter Man­gel­er­näh­rung füh­ren, ab­ge­flacht wer­den, so dass ak­tu­ell we­ni­ger Wel­pen mit
schwers­ten Krank­heits­bil­dern auf der Stra­ße ge­fun­den wer­den. Aber man darf sich da­von nicht täu­schen las­sen, das ei­gent­li­che Pro­blem wird da­mit nicht an­satz­wei­se ge­löst.
.….
Der Säch­si­sche Land­tag ist aus un­se­rer Sicht drin­gend ge­hal­ten, sich die­ses Pro­blems an­zu­neh­men und die Lan­des­re­gie­rung dazu zu brin­gen, die Er­mäch­ti­gung der Kom­mu­nen
nun­mehr auch in Sach­sen in Kraft zu setzen.

Antrag

Re­agie­ren dar­auf die Mit­glie­der des säch­si­schen Land­tags? Wir wis­sen es nicht, aber es pas­siert etwas:

SPD, CDU und Bünd­nis­Grü­ne stel­len im Juni ei­nen An­trag „Ar­beit der Tier­schutz­ver­ei­ne und Tier­hei­me ver­bes­sern“. Das Ziel ist die För­de­rung von Per­so­nal­kos­ten in Tierheimen.

Auch das Kat­zen­leid wird im An­trag thematisiert:

Mit ei­ner ent­spre­chen­den Zu­stän­dig­keits­ver­ord­nung des Frei­staa­tes Sach­sens auf Ba­sis des §13b Tier­schutz­ge­setz könn­ten kom­mu­na­le Kas­tra­ti­ons-, Kenn­zeich­nungs- und Re­gis­trie­rungs­ver­ord­nun­gen für Kat­zen vor­an­ge­bracht werden.

Im Sep­tem­ber wird der An­trag von den Frak­tio­nen der Lan­des­re­gie­rung dis­ku­tiert. Im Wort­pro­to­koll fin­den sich Re­de­bei­trä­ge (ab Sei­te 2886) ver­schie­de­ner Par­tei­en zum An­trag Ar­beit der Tier­schutz­ver­ei­ne verbessern.

Ines Sab­o­row­ski, CDU

„Es soll da­bei ge­prüft wer­den, wie bei den Kom­mu­nen die Um­set­zung des § 13 b des Tier­schutz­ge­set­zes er­mög­licht wer­den kann.“

Ines Kum­mer, BÜNDNISGRÜNE

„Wir be­auf­tra­gen die Staats­re­gie­rung mit un­se­rem An­trag, zu prü­fen, wie den Kom­mu­nen die Um­set­zung des § 13 b Tier­schutz­ge­setz er­mög­licht wer­den kann. Durch die Re­gis­trie­rung und Kenn­zeich­nung al­ler ge­hal­te­nen Kat­zen kann eine Über­zahl frei­lau­fen­der Tie­re ver­hin­dert wer­den. Das macht da Sinn, wo es sehr vie­le Kat­zen gibt und durch das na­tür­li­che Re­vier­ver­hal­ten Schmer­zen, Lei-den oder Schä­den dro­hen, wie es das Ge­setz besagt.“

Si­mo­ne Lang, SPD

„Ge­ra­de im Zuge von Co­ro­na sind Be­fürch­tun­gen laut ge­wor­den, dass sich der Haus­tier­boom wie­der um­kehrt und die Tier­hei­me bei der Auf­nah­me­ka­pa­zi­tät in Be­dräng­nis kom­men könnten.“

Tho­mas Prantl, AfD

„Auch den Prüf­an­trag zur Um­set­zung des § 13 b Tier­schutz­ge­setz be­grü­ßen wir aus-drück­lich. Wir alle ken­nen die gra­vie­ren­den Pro­ble­me für das Tier­wohl, ge­ra­de im Fall der Kat­zen, wenn sich Ko­lo­nien frei le­ben­der Kat­zen in gro­ßem Um­fang bil­den und da­mit die Ver­brei­tung von Krank­hei­ten und Ver­let­zun­gen durch Re­vier­kämp­fe zu­nimmt.
In der Aus­schuss­an­hö­rung im Ok­to­ber 2016 ha­ben die Sach­ver­stän­di­gen dar­ge­legt, dass po­pu­la­ti­ons­be­gren­zen­de Maß­nah­men sinn­voll und not­wen­dig sind, um er­heb­li­ches Leid von ver­wil­der­ten Kat­zen abzuwenden.“

Su­san­ne Scha­per, DIE LINKE

„Nach Punkt 2 des vor­lie­gen­den An­trags der Ko­ali­ti­on soll die Um­set­zung des § 13 b Tier­schutz­ge­setz durch die Kom­mu­nen ge­prüft wer­den. Die­ser er­mög­licht den Lan­des­re­gie­run­gen, die so­ge­nann­ten Kat­zen­schutz­ver­ord­nun-gen zu er­las­sen.

Für den Frei­staat ha­ben wir als LINKE dies hier be­reits vor fünf Jah­ren mit un­se­rem An­trag „Tier­schutz ver­bes­sern. Rechts­ver­ord­nung zum Schutz frei le­ben­der Kat­zen un­ver­züg­lich er­las­sen und fi­nan­zie­ren“ ge­for­dert. So­gar eine öf­fent­li­che An­hö­rung gab es dazu. In die­ser An­hö­rung ha­ben aus­nahms­los alle Sach­ver­stän­di­gen da­für ge­spro­chen, aber „was juckt es die Ei­che“ – Sie wis­sen schon. Nun soll we­nigs­tens ge­prüft wer­den, aber auch hier gilt: bes­ser spät als nie.“

Pe­tra Köp­ping, Staats­mi­nis­te­rin für So­zia­les und Ge­sell­schaft­li­chen Zusammenhalt

Of­fe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Tier­schutz­ver­ei­nen ist für mein Haus zentral.

Der An­trag wur­de ein­stim­mig an­ge­nom­men bzw. beschlossen.

Lei­der pas­siert hier­auf hin nichts, was die Kom­mu­nen er­mäch­tigt, dem Kat­zen­leid kon­kret mit ei­ner Katzen­schutz­ver­ord­nung nach §13b TierSchG et­was ent­ge­gen set­zen zu können.

2022 

Antrag „die zweite“

Die Land­tags-Frak­ti­on Die Lin­ke möch­te ei­nen An­trag auf Er­lass ei­ner Katzen­schutz­ver­ord­nung nach 13§ TierSchG in Sach­sen stel­len und bit­tet den säch­si­schen Lan­des­tier­schutz­ver­band um Stel­lung­nah­me zum Ge­set­zes­ent­wurf. Die Ant­wort er­folgt am 24. März 2022 durch Herrn Mi­cha­el Sper­lich, Vor­stand des säch­si­schen Landestierschutzverbands

Das grund­le­gen­de Pro­blem die­ser Ge­set­zes­in­itia­ti­ve se­hen wir aber in § 13b TierSchG selbst. Die dort for­mu­lier­ten Vor­aus­set­zun­gen für die Be­stim­mung von Schutz­zo­nen und die Be­schrän­kung oder Un­ter­sa­gung der Ge­wäh­rung von Frei­gang frucht­ba­rer Heim­tie­re, schei­nen weit­ge­hend unerfüllbar.

Die Ant­wort auf den Ge­set­zes­ent­wurf über­rasch­te uns sehr, denn sie zeugt von völ­li­ger Un­kennt­nis der recht­li­chen Si­tua­ti­on. Auch war die Kom­mu­ni­ka­ti­on des säch­si­schen Lan­des­tier­schutz­ver­ban­des bis­her an­ders, wie es un­se­re Re­cher­chen  zur Lage des  §13b TierschG in Sach­sen ergaben.

Wir ha­ben den Deut­schen Tier­schutz­ver­band, den DAch­ver­band, um Stel­lung­nah­me ge­be­ten. Eine schrift­li­che Stel­lung­nah­me möch­te man uns dazu nicht ge­ben. Am Te­le­fon teil­te man uns mit, das es hier um ein Miß­ver­stän­dis ginge.

Wir blei­ben skep­tisch, denn das Vor­stands­mit­glied des Lan­des­tier­schutz­ver­band Sach­sen e. V., Mi­cha­el Sper­lich, steht auch als Ge­schäfts­füh­rer des Tier­heims Leip­zig und Um­ge­bung e. V. seit Jah­ren in der Kri­tik von Tier­schüt­ze­rIn­nen.

25. November 2022 - öffentlichen Anhörung

Für die öf­fent­li­chen An­hö­rung zur Druck­sa­che 7/10250, Ge­setz zum Schutz frei­le­ben­der Kat­zen im Frei­staat Sach­sen (Säch­si­sches Kat­zen­schutz­ge­setz) am 25. No­vem­ber 2022 wer­den wei­te­re Stel­lung­nah­men ge­hört. Im Wort­pro­to­koll sind die münd­li­chen Stel­lung­nah­men nachzulesen.

Gremien beziehen Stellung

Der Säch­si­scher Städ­te- und Ge­mein­de­tag e.V. schreibt am 8.11.2022 un­ter anderem

Un­ter den Vor­aus­set­zun­gen, dass es im Er­mes­sen der Kom­mu­nen liegt, ob sie von der Ver­ord­nungs­er­mäch­ti­gung nach § 3 des Ge­setz­ent­wur­fes Ge­brauch ma­chen und der kom­mu­na­le Mehr­be­las­tungs­aus­gleich nach § 4 des Ge­setz­ent­wur­fes tat­säch­lich er­folgt, ste­hen dem Ge­setz­ent­wurf kei­ne wei­te­ren Be­den­ken entgegen.

Säch­si­scher Land­kreis­tag schreibt am 22.11.2022 un­ter anderem

Im vor­lie­gen­den Ge­set­zes­ent­wurf wird der Tier­hal­ter je­doch in kei­ner Wei­se in die Pflicht ge­nom­men. Hier soll le­dig­lich über kom­mu­na­le Rechts­ver­ord­nun­gen un­ter In­pflicht­nah­me der
Kom­mu­nen die Kas­tra­ti­on frei­le­ben­der Kat­zen ge­gen Kos­ten­über­nah­me durch den Frei­staat Sach­sen voll­zo­gen wer­den. Dies wür­de ei­ner­seits für die Kom­mu­nen selbst und dar­über hin­aus
für die zu­stän­di­gen Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs- und Ve­te­ri­när­äm­ter (LÜVA) ei­nen er­heb­li­chen per­so­nel­len Auf­wand verursachen.

Dr. Anne Schil­ling, Tier­ärz­tin, Lei­te­rin der Ge­schäfts­stel­le Tier­schutz­ver­ein Chem­nitz und Um­ge­bung  e.V. schreibt am 22.11.2022

Ich spre­che mich (auch für den TSV Chem­nitz) ganz klar für ein Ge­setz zum Schutz frei­le­ben­der Kat­zen im Frei­staat Sach­sen durch Kas­tra­ti­ons­pflicht und Kenn­zeich­nungs- so­wie Re­gis­trie­rungs­pflicht aus.

Fra­gen an die Sachkundigen

Es gibt Fra­gen zum Bei­spiel zur Kon­trol­lier­bar­keit, zum Chip­pen, zum Re­gis­trie­ren, zu den Kos­ten und zum Händ­ling der Kat­zen­si­tua­ti­on auf land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, Auch die Fra­gen und Ant­wor­ten dazu sind voll­stän­dig im Wort­pro­to­koll nach­zu­le­sen. Eine Fra­ge nach der An­zahl der frei­le­ben­den Kat­zen ha­ben wir hier zitiert:

Fra­ge von Inge Sab­o­row­ski, CDU: Kön­nen Sie mir sa­gen, wie vie­le [frei­le­ben­de Kat­zen] es cir­ca in Sach­sen gibt und wo Hot­spots sind?
Ant­wort von Dr. Vol­ker Jäh­nig: Die Un­ter­su­chung der Uni­ver­si­tät Leip­zig, die ich er­wähn­te, hat die Fra­ge­stel­lung nach der Zahl der Kat­zen auch ge­stellt und in d r Zu­sam­men­fas­sung ge­schrie­ben, dass es nicht zu be­ant­wor­ten ist. Man nimmt an, dass in Leip­zig noch 5000 bis 10 000 Kat­zen frei her­um­lau­fen, aber die­se an­ga­ben über die Fut­ter­stel­len ist sehr un­ge­nau. Letzt­end­lich sind das al­les Schät­zun­gen, auch be­gründ­ba­re Schät­zun­gen, weil die Tier­schutz­ver­ei­ne wis­sen, was sie da ma­chen. Aber eine ge­naue Zahl kann man nicht nennen.

2023 

Zweite Beratung zum Gesetzesentwurf

In der 69. Ple­nar­sit­zung am 26.04.2023 fand die zwei­te Be­ra­tung zum Ge­set­zes­ent­wurf statt. Das Wort­pro­to­koll zur Sit­zung gibt ab Sei­te 5707 Aus­kunft über die Bei­trä­ge säch­si­scher Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten zum Thema.

Erste Rederunde

CDU: da­ge­gen

Frau Ines Sab­o­row­ski sprach für die CDU-Frak­ti­on und lehn­te den An­trag ab und be­zieht sich da­bei auf die Aus­kunft, dass zu we­ni­ge Ve­te­ri­när­äm­ter Pro­ble­me zur Si­tua­ti­on frei­le­ben­der Kat­zen melden.

AfD: ent­hal­ten

Tho­mas Prantl sprach für die AfD-Frak­ti­on und ent­hält sich. Man plä­diert auf Frei­wil­lig­keit bei der Ste­ri­li­sa­ti­on der Freigängerkatzen.

BÜNDNISGRÜNE: da­ge­gen

Ines Kum­mer sprach für die Frak­ti­on der BÜNDNISGRÜNE und lehn­te den Ge­set­zes­ent­wurf ab. Man möch­te lie­ber Geld an die Tier­hei­me geben.

SPD: da­ge­gen

Si­mo­ne Lang sprach für die Frak­ti­on der SPD und be­zieht sich eben­falls auf die Aus­sa­gen von Ve­te­ri­när­äm­ter: In kei­nem Ge­biet sei­en die Vor­aus­set­zun­gen des § 13b Tier­schutz­ge­setz erfüllt.

Nach der ers­ten Red­ner­run­de geht das Wort an die Staats­re­gie­rung, Herrn Staats­mi­nis­ter Dulig:

Mar­tin Du­lig, Staats­mi­nis­ter für Wirt­schaft, Ar­beit und Verkehr

Bei der letz­ten Be­ra­tung des Lan­des­bei­ra­tes für Tier­schutz An­fang des Jah­res 2023 ha­ben wir uns zu Ih­rem Ge­setz­ent­wurf be­ra­ten las­sen. Von den Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern des Lan­des­tier­schutz­bei­ra­tes wur­de die­ser Ge­setz­ent­wurf zum Säch­si­schen Kat­zen­schutz­ge­setz ab­ge­lehnt. Grund für die Ab­leh­nung war, dass Sach­sen mit sei­nem För­der­kon­zept er­folg­reich ist. Dar­über ver­sor­gen die Tier­schutz­ver­ei­ne die frei le­ben­den Kat­zen mit Fut­ter und las­sen re­gel­mä­ßig Kas­tra­tio­nen durchführen.

Abstimmung

Es wird nun über den An­trag  ab­ge­stimmt. Die Emp­feh­lung des Aus­schuss­ses ist die Grund­la­ge für die Ab­stim­mung über den Ge­setz­ent­wurf. Da nie­mand der Sach­kun­di­gen, die Stel­lung nah­men, eine Katzen­schutz­ver­ord­nung nach §13b TierSch grund­sätz­lich ab­lehn­te, fra­gen wir uns, wie der Aus­schuss zum ab­leh­nen­den Er­geb­nis kam. In der Be­schluss­emp­feh­lung ist je­doch un­ter an­de­rem zu le­sen, dass sie da­mit dem Rat des säch­si­chen Lan­des­tier­schutz­bei­rats folgte:

„Eine Ver­tre­te­rin des Säch­si­schen Staats­mi­nis­te­ri­ums für So­zia­les und Ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­halt merk­te an, dass der Lan­des­tier­schutz­bei­rat am 19. Ja­nu­ar 2023 ge­tagt habe. Dort sei hin­ge­gen fest­ge­stellt wor­den, dass die Ver­tre­ter der Tier­hei­me die För­der­richt­li­nie Tier­schutz bei­be­hal­ten wol­len und den Ge­setz­ent­wurf nicht un­ter­stüt­zen würden.“

Wie kommt der Tier­schutz­bei­rat zu ei­ner sol­chen Ent­schei­dung? Zu­mal er doch ei­ni­ge Mit­glie­der hat, die es bes­ser wis­sen soll­ten. Un­se­re Re­cher­che hat dazu er­ge­ben:
Die Ver­tre­ter der Tier­schutz­ver­ei­ne im Tier­schutz­bei­rat sind 2 Vor­stands­mit­glie­der des Lan­des­tier­schutz­ver­ban­des Sach­sen, so­wie ein ehe­ma­li­ges Vor­stands­mit­glied und ein stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der ei­nes Mit­glieds­ver­ei­nes im Deut­schen Tier­schutz­bun­des: In Per­so­nen: Mi­cha­el Sper­lich, Chris­tel Jes­ke, Tho­mas Za­va­dil und An­dre­as Herold.

Es wird über den  Än­de­rungs­an­trag zum Ge­set­zes­ent­wurf - Ge­setz zum Schutz frei­le­ben­der Kat­zen im Frei­staat Sach­sen (Sächs­KatzSchG) abgestimmt:

Dar­über so­wie über den ers­ten Ge­setz­tes­ent­wurf wur­de ab­ge­stimmt. Bei­des wird

ab­ge­lehnt.

Sommer 2023

Die Land­tags­frak­ti­on die Lin­ke stellt eine klei­ne An­fra­ge zur Be­darfs­mit­t­lung in Be­zug auf eine Katzen­schutz­ver­ord­nung naach §13b TierSchG.

Die Ant­wor­ten sind im Do­ku­ment ent­hal­ten, hier ei­ni­ge Aus­zü­ge der Ant­wor­ten des Mi­nis­te­ri­ums, ge­zeich­net von Frau Pe­tra Köpping:

„Bei der Be­ra­tung des Lan­des­bei­ra­tes für Tier­schutz am 19. Ja­nu­ar 2023 wur­de der Ge­setz­ent­wurf der Frak­ti­on DIE LINKE „Ge­setz zum Schutz frei­le­ben­der Kat­zen im Frei­staat Sach­sen“ (Drs.-Nr.: 7/10250) be­ra­ten. Die Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Tier­schutz­ver­ei­ne ha­ben die­sen Ge­setz­ent­wurf ab­ge­lehnt.

Bei der An­hö­rung im Säch­si­schen Land­tag er­klär­te eine Ver­tre­te­rin ei­nes an­de­ren Bun­des­lan­des, die eine § 13b TierSchG-Ver­ord­nung ver­ab­schie­det ha­ben, dass die Kas­tra­ti­ons­ge­bo­te nicht oder kaum kon­trol­liert wür­den, da das Per­so­nal da­für feh­le. Dar­über hin­aus gibt es in den meis­ten Bun­des­län­dern mit De­le­ga­ti­ons­ver­ord­nung kei­ne fi­nan­zi­el­len Mit­tel, um die Kat­zen, die frei le­ben, an­zu­füt­tern und zu kas­trie­ren, so dass den Kat­zen al­lein mit den De­le­ga­ti­ons­ver­ord­nun­gen nach § 13b TierSchG nicht ge­hol­fen wird.

Auf­grund des­sen kam der Tier­schutz­bei­rat in sei­ner Sit­zung am 19. Ja­nu­ar 2023 zu dem Schluss, dass das Leid der frei­le­ben­den Kat­zen we­der mit ei­ner § 13b TierSchG-Ver­ord­nung noch mit dem Ent­wurf des Kat­zen­schutz­ge­set­zes der Frak­ti­on DIE LINKE ver­hin­dert wer­den kön­ne und des­halb wei­ter­hin die funk­tio­nie­ren­de Va­ri­an­te der Kat­zen­kas­tra­ti­on über die be­stehen­de För­der­richt­li­nie Tier­schutz be­vor­zugt werde.

Die „Leipziger Studie“

Das Er­geb­nis der „Leip­zi­ger Stu­die“ wird im­mer wie­der als Ar­gu­ment da­für zi­tiert, dass eine Katzen­schutz­ver­ord­nung nicht not­wen­dig sei. Wer die Stu­die auf­merk­sam liest wird drei we­sent­li­che Punk­te, die her­aus­ge­ar­bei­ten wer­den nicht übersehen.

Gesundheitszustand

In den ver­gan­ge­nen 30 Jah­ren wur­den durch das von der Stadt in­iti­ier­te Kas­tra­ti­ons­pro­gramm 10.685 Kat­zen kas­triert und wie­der an der Fang­stel­le aus­ge­setzt. Auf­grund ei­nes schlech­ten All­ge­mein­be­fin­dens und ei­ner da­mit ver­bun­de­nen in­faus­ten Pro­gno­se wur­den im Rah­men die­sen Pro­gram­mes 3.423 frei­le­ben­de Kat­zen euthanasiert.

Kom­men­tar: Zu­sätz­lich ha­ben noch Tier­schutz­ver­ei­ne Kas­tra­ti­ons­ak­tio­nen - mit Spen­den und even­tu­ell auch staat­li­chen För­der­gel­dern - ge­fah­ren. Er­schre­ckend ist auch, das mehr 24% der auf­ge­grif­fe­nen frei­le­ben­den Kat­zen Tie­re in ei­nem so schlech­ten Zu­stand wa­ren, dass sie eu­than­siert wer­den mussten.

Zum Zeit­punkt der Kas­tra­ti­on konn­ten 204 frei­le­ben­de Kat­zen (64 % weib­lich) kli­nisch un­ter­sucht wer­den. …
Bei der Hälf­te der Tie­re (51 %) konn­ten kli­ni­sche Ver­än­de­run­gen (20,6 % Zäh­ne, 12,2 % Ohr, 10 % Maul­höh­le, u.a.) fest­ge­stellt wer­den, wo­bei 17 % Ver­än­de­run­gen zeig­ten, die auf eine In­fek­ti­ons­krank­heit hin­deu­te­ten.
Sech­zig Pro­zent zeig­ten ei­nen Be­fall mit Ek­to­p­a­ra­si­ten (55% Flö­he, 23% Ohr­mil­ben, 10 % Ze­cken, 8% Haar­lin­ge, 4% Herbst­gras­mil­ben).
Das FCV wur­de mit ei­ner Prä­va­lenz von 12,8 %, die Re­tro­vi­ren FeLV und FIV mit 2,1 % und 4,2 % und das FCoV mit 6,3 % nach­ge­wie­sen.
Das FPV-An­ti­gen konn­te bei zwei Kat­zen, das FPV-Vi­rus bei ei­ner Kat­ze und die FPV-DNA bei 28 Tie­ren nach­ge­wie­sen wer­den.
Die Hälf­te der Tie­re zeig­te ei­nen Be­fall mit En­do­pa­ra­si­ten (49,6 %) wo­bei es sich bei 44,4 % um Ne­ma­to­den (4,2 % Ca­pil­la­ria spp., 40,3 % To­xo­ca­ra cati) und bei 6,9 % um Ces­to­den (6,9 % Fa­mi­lie Tae­ni­dae) han­del­te.
Ko­pro­an­ti­gen von G. duo­den­a­lis konn­te mit ei­ner Prä­va­lenz von 34,2 % und von C. par­vum mit 1,4 % nach­ge­wie­sen werden.

Kom­men­tar: Die­se Zah­len be­le­gen, was schon lan­ge be­kannt ist: Da in Leip­zig be­reits seit 30 Jah­ren frei­le­ben­de Kat­zen eu­tha­na­siert und kas­triert wer­den, kann ge­fol­gert wer­den, dass das Leid vie­ler frei­le­ben­den Kat­zen trotz all dem Auf­wand wei­ter­hin sehr gross ist. Die Kas­tra­ti­on frei­le­ben­der Kat­zen al­lei­ne reicht nicht - es müs­sen weit­re Maß­nah­men in­i­tiert werden.

Population

Ent­spre­chend der deut­lich ge­sun­ke­nen Kas­tra­ti­ons- und Eu­tha­na­sie­zah­len so­wie der Tat­sa­che, dass un­kastrier­te frei­le­ben­de Kat­zen in den ver­gan­ge­nen 30 Jah­ren mit ho­her In­ten­si­tät kon­ti­nu­ier­lich durch das Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­auf­sichts­amt so­wie den Tier­schutz­ver­ei­nen ein­ge­fan­gen und kas­triert wur­den, kann von ei­nem Rück­gang der Zahl der frei­le­ben­den Kat­zen in Leip­zig aus­ge­gan­gen werden,auch wenn dies nicht durch di­rek­te Zäh­lung nach­ge­wie­sen wer­den konnte.

Kom­men­tar: In ei­ner An­hö­rung zum The­ma wur­de in die­sem Zu­sam­men­hang nach­voll­zieh­bar, ohne die Ver­hält­nis­se vor Ort zu ken­nen, er­wähnt (s.o), dass in der Stadt Leip­zig sehr viel ge­baut und be­baut wird. Es lässt sich da­her ver­mu­ten, dass vie­le Rück­zugs­or­te der frei­le­ben­den Kat­zen ver­schwun­den sind und die Tie­re abwandern.

Kastration von Freigängern

Die Kas­tra­ti­on von Frei­gän­ger­kat­zen zur Ver­hin­de­rung der un­kon­trol­lier­ten Fort­pflan­zung bleibt eben­so wie die strik­te Wei­ter­füh­rung des Kas­tra­ti­ons­pro­gram­mes auch bei sin­ken­den Kas­tra­ti­ons­zah­len Vor­rau­set­zung für eine sta­bi­le Po­pu­la­ti­on auf nied­ri­gem Ni­veau mit ei­nem gu­ten Gesundheitszustand.

Kom­men­tar: In den Ex­per­ten­run­den wird er­wähnt, dass die An­zahl der un­kastrier­te Be­sit­zer­kat­zen mit Frei­gang sehr ge­ring und im Rück­kehr­schluss die Be­reit­schaft die Kat­zen zu kas­trie­ren hoch sei. In der Stu­die wird je­doch dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die­se Zah­len nicht re­prä­sen­ta­tiv sind:

Bei der In­ter­pre­ta­ti­on der Da­ten muss be­rück­sich­tigt wer­den, dass die­se Um­fra­ge nicht re­prä­sen­ta­tiv für alle Kat­zen­be­sit­zer der Stadt Leip­zig ist. Der Groß­teil der Fra­ge­bö­gen (93 %) wur­de im War­te­be­reich der Klein­tier­pra­xen aus­ge­füllt. Es ist an­zu­neh­men, dass Hal­ter, die ihre Kat­zen nur als Mäu­se­fän­ger auf dem Hof hal­ten und ihre Tie­re nicht re­gel­mä­ßig bei ei­nem Tier­arzt vor­stel­len, nicht re­prä­sen­ta­tiv in die­ser Stu­die er­fasst sind.

Politik für die Katz'

Kontakt bei Politik für die Katz'

Anke Feil
0 66 68 / 91 99 377
anke.feil@politik-fuer-die-katz.de

Projektdetails

Beginn des Projekts:

November 2022

nächste Schritte:

Bis­her wur­den 2 An­trä­ge im Land­tag ge­stellt und bei­de wur­den abgelehnt.

Ende des Projekts:

Das Projekt ist noch nicht beendet.

verantwortlich:

Landtag des Freistaats Sachsen

beantragt von

Susanne Schaper, MdL, Fraktion die Linke

lokaler Kontakt:

Bilder und Grafiken