Katzen gehören zu meinem Leben, der Tierschutz ebenso
Kastrationen gab es in den Neunzigern selten. Wir hatten immer einige Katzen, viel Nachwuchs und alle waren Freigänger. Meine Oma hatte ein Haus voll Katzen, dort bekamen wir immer Nachschub. So kam auch mein Micky mit 4 Wochen zu mir, was freute ich mich als er an meinem Pulli nuckelte. Als ich 11 Jahre alt war, wurde er überfahren, er war gerade ein Jahr alt.
Ein Schulpraktikum bei einem Tierarzt, konfrontierte mich zum ersten Mal mit Streunerkatzen, das legte den Grundstein. Drei Streuner von einem Hof sollten eingeschläfert werden. Sie waren nicht krank, nur „ungewollt“, damals war das so. Eine Kätzin wurde eingeschläfert, ich konnte für sie nichts mehr tun. Aber die beiden Kater mussten überleben, ich nahm sie mit zu uns in den Stall. Sie wurden später zahm und fanden ein neues Zuhause.
Der Start meiner Ausbildung (1997) zur Tierarzthelferin war gleichzeitig der Start im aktiven Tierschutz. Zahlreiche Streuner, Babys und weitere Katzen wurden gepflegt und vermittelt, wir führten die ersten Kastrationsaktion durch. 2013 entstand aus einer Idee — und der Notwendigkeit! — die Arche KaNaum-Stiftung für Tierschutz in Bad Arolsen. Als tierheimähnliche Einrichtung mit Lebenshof für Großtiere beherbergen wir immer ca. 80 % Streunerkatzen und ermöglichen ihnen dadurch eine zweite Chance.
Ich bin zuständig für den Bereich Tiergesundheit, die Leitung des Tierhauses, die Durchführung von Kastrationsaktionen und unsere Facebookseite.
Wir sind das Streunerleid leid und kämpfen daher auch für eine Katzenschutzverordnung hier bei uns und anderswo. Kastrationsaktionen alleine reichen einfach nicht, nur mit Hilfe der Politik kann sich wirklich was ändern.
Als Ausgleich zu meiner Arbeit genieße ich die Zeit mit meiner tierischen Familie. Schöne Runden mit den Hunden oder Ponys in der Natur und Auszeiten mit meinen Katzen — alls das gibt mir Kraft und Zufriedenheit.
Daniela Nürnberg