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Hessenwahl

8 Parteien unter der Lupe

von | 28. September 2023

Der Lan­des­wahl­aus­schuss in Wies­ba­den hat im Au­gust über die Zu­las­sung der Lan­des­lis­ten für die Land­tags­wahl am 8. Ok­to­ber 2023 in Hes­sen ent­schie­den und 21 von 22 ein­ge­reich­ten Lis­ten zugelassen.

Auf­grund der pre­kä­ren und alar­mie­ren­den Lage der Tier­hei­me in die­sem Som­mer ha­ben wir von „Min­ka“ die Wahl­pro­gram­me der ers­ten 8 kan­di­die­ren­den Par­tei­en und Wäh­ler­ge­mein­schaf­ten un­ter die Lupe ge­nom­men und die tier­schutz­re­le­van­ten Punk­te herausgepickt.

Nach Re­cher­chen des Deut­schen Tier­schutz­bun­des ha­ben nicht mehr als etwa 1.150 Städ­te und Ge­mein­den (Stand Mai 2023) eine Kas­tra­ti­ons­pflicht er­las­sen. Es gibt rund 10.781 Ge­mein­den in Deutsch­land, da­mit ha­ben rund 89 Pro­zent der Städ­te und Ge­mein­den in Deutsch­land kei­ne Kas­tra­ti­ons­pflicht. Von ins­ge­samt 421 Ge­mein­den in Hes­sen ha­ben seit 2015 bis­her nur 67 Kom­mu­nen den Er­lass ein­ge­führt (Stand Au­gust 2023).

Auch gibt es im Ge­gen­satz zu fast al­len an­de­ren EU-Mit­glied­staa­ten in Deutsch­land noch im­mer kei­ne ein­heit­li­che Kenn­zeich­nungs- und Re­gis­trie­rungs­pflicht. Hun­de und Kat­zen soll­ten mit ei­nem Mi­kro­chip ge­kenn­zeich­net und in ei­ner Da­ten­bank re­gis­triert wer­den. Die­se For­de­rung des Tier­schut­zes steht im Ko­ali­ti­ons­ver­trag der Bun­des­re­gie­rung und war für Ende 2021 an­ge­kün­digt, das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Er­näh­rung und Land­wirt­schaft hat dies je­doch bis­lang noch nicht umgesetzt.

Die Tierschutz-Situation

Am 1. Au­gust 2002 wur­de das Staats­ziel Tier­schutz im Grund­ge­setz ver­an­kert. Ar­ti­kel 20a be­inhal­tet den Schutz des Tie­res, der Rah­men hier­für be­steht aus der ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Ord­nung durch die Ge­setz­ge­bung. In­so­weit ist der Ge­setz­ge­ber in der Pflicht, ent­spre­chen­de Re­ge­lun­gen zu er­las­sen, um die­sen ge­setz­lich fest­ge­leg­ten Schutz der Tie­re zu ge­währ­leis­ten. Nach ge­nau 20 Jah­ren hat der Tier­schutz noch im­mer nicht den Stel­len­wert er­reicht, der ihm zusteht.

Das Un­sicht­ba­re sicht­bar ma­chen ist mein Leit­spruch. Im­mer wie­der er­le­be ich die Un­gläu­big­keit in den Ge­sich­tern der Leu­te, wenn sie von un­se­rem rie­si­gen Pro­blem mit den Streu­ner­kat­zen hören.

Tina Se­wing, Minka

Wäh­rend an­de­re Län­der Tie­re als füh­len­de We­sen an­er­ken­nen, Neu­see­land, Ka­na­da und seit die­sem Jahr auch Spa­ni­en, hinkt Deutsch­land in vie­len Be­rei­chen kläg­lich hin­ter­her. Auch Ös­ter­reich und Bel­gi­en ge­hen mit gu­tem Bei­spiel vor­an, bei­de Staa­ten ha­ben seit 2005 und 2018 eine lan­des­wei­te Katzen­schutz­ver­ord­nung eingeführt.

Un­se­re Un­ter­su­chun­gen der Wahl­pro­gram­me ha­ben er­ge­ben, dass le­dig­lich 4 da­von den Kat­zen­schutz er­wähnt ha­ben. Wir mei­nen: zu wenig!

Die­ses trau­ri­ge Er­geb­nis deckt sich je­doch mit un­se­ren Be­mü­hun­gen, die Kom­mu­nal­po­li­ti­ker auf die Katzen­schutz­ver­ord­nung auf­merk­sam zu ma­chen, denn zu 90 Pro­zent wer­den un­se­re Schrei­ben und E-Mails erst gar nicht beantwortet.

Die Po­li­tik trägt die Ver­ant­wor­tung für Stra­ßen­kat­zen. Das Leid der Stra­ßen­kat­zen hat sich zu ei­nem der größ­ten un­be­merk­ten Tier­schutz­pro­ble­me in Deutsch­land entwickelt.

Der Wahl­kampf für die Land­tags­wahl läuft in vol­lem Um­fang und die Kan­di­da­ten prä­sen­tie­ren sich auf zahl­rei­chen Ver­an­stal­tun­gen. Bit­te wer­det ak­tiv, nutzt die­se Kon­tak­te, führt Ge­sprä­che, klärt auf und for­dert mehr Tierschutz!

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen in­klu­si­ve um­fang­rei­cher Zu­sam­men­fas­sung zum Kat­zen­schutz stellt der Deut­sche Tier­schutz­bund auf sei­nen Web­sei­ten zu den Kam­pa­gnen Jetzt Kat­zen hel­fen und Jetzt mehr Tier­schutz be­reit.

FREIE WÄHLER
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DIE LINKE
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