PfdK unterstützt diese Aktion des Vereins Straßenkatzen Balingen. Der Ansatz, die Bundestagsabgeordneten für das Thema zu sensibilisieren, ist richtig. Prima Idee, ihr Balinger Straßenkatzen!
Schreiben für die Katz’
Viele politische EntscheidungsträgerInnen – von Kommunalparlamenten bis zum Bundestag – sind sich der prekären Situation obdachloser Katzen nicht bewusst. Gleichzeitig fehlt ehrenamtlichen Tierschützenden häufig die Kapazität, Behörden und Politik aktiv über die Problematik zu informieren – zumal Tierschutz als kostenintensives Thema oft geringe Priorität genießt.
Das Ausmaß der Krise
Das Leid der Streunerkatzen ist tatsächlich dramatisch: Es handelt sich um ausgesetzte, zurückgelassene oder verirrte Tiere sowie deren Nachkommen – ein menschengemachtes Problem, das durch mangelnde Kastration von Freigängerkatzen entsteht. Die Folgen sind verheerend:
- 99 % der Straßenkatzen sind bei Erstkontakt krank, jede 20. todkrank.
- Bis zu 75 % der Jungtiere sterben vor dem 6. Lebensmonat.
- Zwei unkastrierte Katzen können theoretisch 200 Millionen Nachkommen in 10 Jahren zeugen.
Die vergessene Frontarbeit
Obwohl Tierschützende täglich durch Kastrationsaktionen und Pflegeeinsätze die Katzenpopulationen reduzieren, bleibt ihr Engagement politisch weitgehend unbeachtet. Dafür gibt es verschiedene Gründe:
- Die Überlastung der Ehrenamtlichen lässt nicht zu, dass sie ihr Anliegen in die Öffentlichkeit bringen.
- Es mangelt an proaktiver Kommunikation.
- Dazu existiert ein strukturelles Problem: Behörden und PolitikerInnen ignorieren häufig entsprechende Meldungen oder Anfragen.
Projekt „Schreiben für die Katz’“ als Lösungspfad
Die Initiative des Straßenkatzen Balingen e. V. zielt darauf ab, durch gezielte Briefaktionen alle 600 Bundestagsabgeordneten über die Missstände aufzuklären. Dies soll erreichen, dass Katzenschutz bei der anstehenden Novellierung des Tierschutzgesetzes angemessen berücksichtigt wird – insbesondere durch die Forderung nach einer bundesweiten Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht.
Die Initiative beschreibt ihre Briefaktion so:
„Es macht etwas Mühe, einen Brief zu schreiben und mit der Post zu versenden. Hinzu kommt, dass der Versand eines Briefes ein wenig Geld kostet. Das macht diese Art der Korrespondenz wertvoll. Dem Empfänger ist klar, dass der Absender ein ihm wichtiges Anliegen vorträgt. Das kann ein Abgeordneter nicht einfach ignorieren. Aus diesem Grund bitten wir darum, Briefe auf Papier zu schreiben und zu versenden.“
Der Weg zum Brief
Schritt 1: Lade den Brief als Word-Dokument oder OpenOffice-Datei auf dein Gerät.
Schritt 2: Rufe diese Seite des Bundestags auf – https://www.bundestag.de/abgeordnete/wahlkreise.
Schritt 3: Trage auf der Bundestagsseite Deine Postleitzahl ein.
Schritt 4: Nun siehst Du, wer Dein zuständiger Abgeordneter ist. Übertrage den Namen in den Briefbogen. Fülle auch die anderen grünen Texte mit den richtigen Daten. Ändere am Schluss die Schriftfarbe in schwarz.
Schritt 5: Drucke den Brief aus (zweimal, eine Kopie für Dich).
Schritt 6: Unterschreibe den Brief.
Schritt 7: Falte ihn und stecke ihn in ein Fensterkuvert oder einen normalen Briefumschlag.
Schritt 8: Schreibe Deinen Absender auf den Umschlag (und für den Fall, dass es kein Fensterkuvert ist, auch die Adresse des Empfängers).
Schritt 9: Jetzt nur noch frankieren (mit 95 Cent) und absenden.